16.10.2018, 13:12
Der Chönig hets von witen gseh, will aber im Hans si Tochter nonig ge und säit er müeß zerst no hundert Haase hüete vom Morge früeh bis z' Obe spot, und wenn em äine furt chömm, so chömm er d' Tochter nit über.
Der König hat‘s von weitem gesehen, wollte aber dem Hans seine Tochter noch nicht geben und sagte, er müsse erst noch hundert Hasen hüten vom morgens frühe bis zum abends spät; und wenn ihm einer fortkäme, so bekäme er die Tochter nicht.
Der Hans isch e des z' friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d' Wäid und paßt verwändt uf daß em keine dervo laufe. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho.
Der Hans ist indes zufrieden gewesen, und gleich am andern Tage ging er mit seiner Herde auf die Weide und passte unverwandt auf, dass ihm keiner davonläuft. Nicht manche Stunde ist vergangen, so kam eine Magd vom Schloss und sagte zum Hans, er solle ihr geschwind einen Hasen geben, da sei Besuch gekommen.
Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D'Magd het aber nid no glo und am Änd fot so no a resniere.
Der Hans hat aber wohl gemerkt, wo das hinaus wollte, und sagte, er gäbe keinen her; der König könne dann morgen seinem Besuch mit Hasenpfeffer aufwarten. Die Magd hat aber nicht nachgelassen und am Ende fing sie noch an zu schimpfen.
Do säit der Hans wenn d' Chönigstochter selber chömm, so woll er ene Haas ge. Dat het d' Magd im Schloß gsäit, und d' Tochter isch selber gange.
Da sagte der Hans, wenn die Königstochter selber komme, so wolle er einen Hasen geben. Das hat die Magd im Schloss gesagt; und die Tochter ist selbst gegangen.
Der König hat‘s von weitem gesehen, wollte aber dem Hans seine Tochter noch nicht geben und sagte, er müsse erst noch hundert Hasen hüten vom morgens frühe bis zum abends spät; und wenn ihm einer fortkäme, so bekäme er die Tochter nicht.
Der Hans isch e des z' friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d' Wäid und paßt verwändt uf daß em keine dervo laufe. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho.
Der Hans ist indes zufrieden gewesen, und gleich am andern Tage ging er mit seiner Herde auf die Weide und passte unverwandt auf, dass ihm keiner davonläuft. Nicht manche Stunde ist vergangen, so kam eine Magd vom Schloss und sagte zum Hans, er solle ihr geschwind einen Hasen geben, da sei Besuch gekommen.
Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D'Magd het aber nid no glo und am Änd fot so no a resniere.
Der Hans hat aber wohl gemerkt, wo das hinaus wollte, und sagte, er gäbe keinen her; der König könne dann morgen seinem Besuch mit Hasenpfeffer aufwarten. Die Magd hat aber nicht nachgelassen und am Ende fing sie noch an zu schimpfen.
Do säit der Hans wenn d' Chönigstochter selber chömm, so woll er ene Haas ge. Dat het d' Magd im Schloß gsäit, und d' Tochter isch selber gange.
Da sagte der Hans, wenn die Königstochter selber komme, so wolle er einen Hasen geben. Das hat die Magd im Schloss gesagt; und die Tochter ist selbst gegangen.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)