27.11.2018, 10:38
Als es nun gegen den Nachmittag kam, war der Zauberer nach Hause zurückgekehrt und hatte sogleich die Kinder vermisst. Alsobald schlug er sein Zauberbuch auf und las darin, nach welcher Gegend die Kinder gegangen waren, da hatte er sie wirklich fast eingeholt. Die Kinder vernahmen schon seine zornig brüllende Stimme und die Schwester war voller Angst und Entsetzen und rief: „Bruder, Bruder! Nun sind wir verloren. Der böse Mann ist schon ganz nahe!“
Wie er aber von hinnen war, wurden aus dem Teich und Fisch wieder Bruder und Schwester. Die bargen sich gut und schliefen aus. Am anderen Morgen wanderten sie weiter und wanderten wieder den ganzen Tag.
Da wandte der Knabe seine Zauberkunst an, die er aus dem Buche gelernt hatte. Alsbald wurde seine Schwester zu einem Fisch und er selbst wurde zu einem großen Teich, in welchem das Fischlein munter herumschwamm.
Wie der Alte an den Teich kam, merkte er wohl, dass er betrogen worden war, brummte ärgerlich: „Wartet nur, wartet nur, euch fange ich doch!“, und lief spornstreichs nach seiner Höhle zurück, ein Netz zu holen, um den Fisch darin zu fangen.
Wie er aber von hinnen war, wurden aus dem Teich und Fisch wieder Bruder und Schwester. Die bargen sich gut und schliefen aus. Am anderen Morgen wanderten sie weiter und wanderten wieder den ganzen Tag.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)