12.12.2018, 10:03
Schnell und heimlich wurde die Hirtentochter, die sehr hässlich war, herbeigeholt, schön geputzt und in den Wagen des Bären gesetzt.
Hinter den Ohren zart und fein,
Oder ich fress dich mit Haut und Bein!“
Draußen legte der Bär sein wildes zotteliches Haupt auf den Schoß der Hirtin und brummte:
„Graue mich, grabble mich,
Hinter den Ohren zart und fein,
Oder ich fress dich mit Haut und Bein!“
Hinter den Ohren zart und fein,
Oder ich fress dich mit Haut und Bein!“
Und das Mädchen fing an zu grabbeln; aber sie machte es dem Bären nicht recht, und er merkte, dass er betrogen wurde; da wollte er die geputzte Hirtin fressen, doch diese sprang rasch in ihrer Todesangst aus dem Wagen.
Darauf fuhr der Bär abermals vor das Haus des Kaufmanns und forderte furchtbar drohend die rechte Braut. So musste denn das liebliche Mägdlein herbei, um nach schwerem bittren Abschied mit dem hässlichen Bräutigam fortzufahren.
Draußen brummte er wieder, seinen rauen Kopf auf des Mädchens Schoß legend:
„Graue mich, grabble mich,Hinter den Ohren zart und fein,
Oder ich fress dich mit Haut und Bein!“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)