02.01.2019, 12:18
Anna: "Anstatt nun mit den drei Hunden direkt in den Kampf mit dem Drachen zu ziehen wie bei Bechsteins "Die drei Hunde" muss der Held in einigen Versionen erst noch ein Bewährungsabenteuer im Räuberhaus bestehen.
Der Aufenthalt im Räuberhaus wurde vermutlich vom Märchen von der treulosen Schwester übernommen. Besonders dramatisch ist diese Szene in Bechsteins "Der Wandergeselle" erzählt, an dem sich Trudis Version orientiert. Bei Bechstein ist am Ende allerdings nicht nur die Magd, sondern auch die Wirtin unschuldig, obwohl sie ja die Hunde weggelockt hat. Diese Unschuld nehme ich ihr nicht so recht ab, vermutlich handelt es sich hier um ein Vorurteil (Frauen sind ja immer die Guten ) Daher ist diese bei mir genauso Täterin wie ihr Mann und sein Gefährte. Die Räuberbande habe ich drastisch verkleinert, sonst wäre es mir zu eng in der Hütte geworden."
Emil: "Wenn die Räuberszene fehlt, wo hat dann der Held sein Schwert und den Heiltrank her?"
Anna: "Nun, da gibt es verschiedene Möglichkeiten: Z. B. befindet sich am Ort des Drachenkampfes eine Kapelle, in der der Held das Schwert findet. Oder er ist von Anfang an schon besonders stark oder die Hunde erledigen die Arbeit alleine. Und ein Heiltrank ist nicht in allen Versionen von Nöten."
Trudi: "Das Motiv vom letzten Vater Unser ist ebenfalls ein gängiges Märchenmotiv. Schön ist es z. B. in Grimms "Der Fuchs und die Gänse" ausgespielt, in dem immer wenn eine Gans fertig ist, die nächsten Gänse wieder von vorne anfangen, bis der Fuchs schließlich entnervt das Weite sucht. Ich habe mir hier den Gag erlaubt, dass im katholischen Brauchtum das Ende des Vater Unsers nicht so genau definiert ist. Der Schlusssatz "...Denn dein ist das Reich..." wurde vor dem Konzil nur von Evangelischen verwendet, in Argentinien ist er immer noch unüblich. Dafür wird beim Rosenkranz noch ein "Ehre sei dem Vater" angehängt und eventuell andere Bitten. In Argentinien kommt immer am Ende noch ein "Gegrüßet seist du Maria..." samt "Ehre sei dem Vater". Chaos genug also, um ein Räuberpärchen zu verwirren und auf die Ankunft der Hunde zu warten. "
Der Aufenthalt im Räuberhaus wurde vermutlich vom Märchen von der treulosen Schwester übernommen. Besonders dramatisch ist diese Szene in Bechsteins "Der Wandergeselle" erzählt, an dem sich Trudis Version orientiert. Bei Bechstein ist am Ende allerdings nicht nur die Magd, sondern auch die Wirtin unschuldig, obwohl sie ja die Hunde weggelockt hat. Diese Unschuld nehme ich ihr nicht so recht ab, vermutlich handelt es sich hier um ein Vorurteil (Frauen sind ja immer die Guten ) Daher ist diese bei mir genauso Täterin wie ihr Mann und sein Gefährte. Die Räuberbande habe ich drastisch verkleinert, sonst wäre es mir zu eng in der Hütte geworden."
Emil: "Wenn die Räuberszene fehlt, wo hat dann der Held sein Schwert und den Heiltrank her?"
Anna: "Nun, da gibt es verschiedene Möglichkeiten: Z. B. befindet sich am Ort des Drachenkampfes eine Kapelle, in der der Held das Schwert findet. Oder er ist von Anfang an schon besonders stark oder die Hunde erledigen die Arbeit alleine. Und ein Heiltrank ist nicht in allen Versionen von Nöten."
Trudi: "Das Motiv vom letzten Vater Unser ist ebenfalls ein gängiges Märchenmotiv. Schön ist es z. B. in Grimms "Der Fuchs und die Gänse" ausgespielt, in dem immer wenn eine Gans fertig ist, die nächsten Gänse wieder von vorne anfangen, bis der Fuchs schließlich entnervt das Weite sucht. Ich habe mir hier den Gag erlaubt, dass im katholischen Brauchtum das Ende des Vater Unsers nicht so genau definiert ist. Der Schlusssatz "...Denn dein ist das Reich..." wurde vor dem Konzil nur von Evangelischen verwendet, in Argentinien ist er immer noch unüblich. Dafür wird beim Rosenkranz noch ein "Ehre sei dem Vater" angehängt und eventuell andere Bitten. In Argentinien kommt immer am Ende noch ein "Gegrüßet seist du Maria..." samt "Ehre sei dem Vater". Chaos genug also, um ein Räuberpärchen zu verwirren und auf die Ankunft der Hunde zu warten. "