20.02.2019, 09:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.02.2019, 09:48 von Fredeswind.)
Die sieben Raben
(frei nach Ludwig Bechstein)
Wie in der Welt gar viele wunderliche Dinge geschehen, so trug's sich auch einmal zu, dass eine arme Frau sieben Knäblein auf einmal gebar. Diese lebten alle und gediehen alle. Nach etlichen Jahren bekam sie auch noch ein Töchterchen.
Darum sprach sie eines Tages, als ihre Geduld ganz zu Ende war: „O, ihr bösen Raben-Jungen, ich wollte ihr wäret sieben schwarze Raben und flöget fort, dass ich euch nimmer wieder sähe.“ Und alsbald wurden die sieben Knaben zu Rabenvögeln. Sie fuhren zum Fenster hinaus und verschwanden.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Wie in der Welt gar viele wunderliche Dinge geschehen, so trug's sich auch einmal zu, dass eine arme Frau sieben Knäblein auf einmal gebar. Diese lebten alle und gediehen alle. Nach etlichen Jahren bekam sie auch noch ein Töchterchen.
Ihr Mann war gar fleißig und tüchtig in seiner Arbeit, weshalb ihn auch die Leute, welche Handarbeiter bedurften, gerne in Dienst nahmen, wodurch er nicht nur seine zahlreiche Familie auf ehrliche Weise ernähren konnte, sondern auch einen Notpfennig zurücklegen konnte.
Doch dieser treue Vater starb in seinen besten Jahren und die arme Witwe geriet bald in Not, denn sie konnte nicht soviel erschaffen, um ihre acht Kinder zu ernähren und zu kleiden. Dazu wurden die Knaben immer größer und brauchten immer mehr.
Sie wurden auch zur größten Betrübnis der Mutter immer unartiger, ja sogar wild und böse. Die arme Frau vermochte kaum zu ertragen, was sie alles bekümmerte und bedrückte. Dabei wollte sie doch ihre Kinder gut und fromm erziehen, aber ihre Strenge und Milde fruchtete nichts und der Knaben Herzen blieben verstockt.
Darum sprach sie eines Tages, als ihre Geduld ganz zu Ende war: „O, ihr bösen Raben-Jungen, ich wollte ihr wäret sieben schwarze Raben und flöget fort, dass ich euch nimmer wieder sähe.“ Und alsbald wurden die sieben Knaben zu Rabenvögeln. Sie fuhren zum Fenster hinaus und verschwanden.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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