04.12.2017, 12:53
Da stand ein Scherenschleifer an seinem Karren, der sah ganz fröhlich aus und schliff und pfiff, und pfiff und schliff, dass es nur so schnurrte.
Hat's gern getan,
Tut's noch einmal,
Was geht's dich an?
Was hast denn du davon?"
Hans blieb, verwundert über des Schleifers Lustigkeit, stehen und fragte: „Euch geht's gewiss recht gut, dass Ihr so fröhlich seid? Wer's auch so hätte!" „O ja, bin alldieweil lustig, immer Geld in der Tasche.", sprach der Scherenschleifer. Kannst's auch so haben mit deiner Gans. Woher hast du sie?" „Hab sie gekriegt für ein Schwein," berichtete Hans, „das Schwein für eine Kuh, die Kuh für ein Pferd und das Pferd für einen Klumpen Gold." „Pfiffikus, dir fehlt nichts, als dass du ein Schleifer wirst.", sprach der Scherenschleifer. „Dazu braucht es nur eines guten Schleifsteins; hier hab ich einen, ist war schon etwas abgenutzt, geht aber doch, musst ihn nur tragen. Den geb ich dir für die Gans. Willst du?"
„Ob ich will? Freilich!", rief Hans erfreut. „Geld in allen Taschen ist eine schöne Profession." Der lose Schleifer gab dem guten Hans den Stein und Hans zog fürbass, ganz glücklich, meinte, er müsse in einer Glückshaut geboren sein. Aber die Sonne schien und brannte heiß. Hans hatte Hunger und Durst, war matt und müde. Der Stein war fast so schwer wie das Gold gewesen war. Er dachte. „O wenn ich mich doch nicht mit diesem schweren Schleifstein schleppen müsste."
Da war ein Brünnlein am Wege, daraus wollte Hans seinen Durst löschen.
Er bückte sich, und beim Bücken fiel der Stein in den Brunnen hinab.
Wer war froher als Hans im Glücke, dass er so mit einem Male, ohne sein Zutun, den schweren Stein losgeworden war.
Freudig sprang er auf, los und ledig aller Sorgen, aller Lasten, pries sich als den glücklichsten Menschen und gelangte guten Mutes bei seiner Mutter an - Hans im Glücke.
ENDE
Hat's gern getan,
Tut's noch einmal,
Was geht's dich an?
Was hast denn du davon?"
Hans blieb, verwundert über des Schleifers Lustigkeit, stehen und fragte: „Euch geht's gewiss recht gut, dass Ihr so fröhlich seid? Wer's auch so hätte!" „O ja, bin alldieweil lustig, immer Geld in der Tasche.", sprach der Scherenschleifer. Kannst's auch so haben mit deiner Gans. Woher hast du sie?" „Hab sie gekriegt für ein Schwein," berichtete Hans, „das Schwein für eine Kuh, die Kuh für ein Pferd und das Pferd für einen Klumpen Gold." „Pfiffikus, dir fehlt nichts, als dass du ein Schleifer wirst.", sprach der Scherenschleifer. „Dazu braucht es nur eines guten Schleifsteins; hier hab ich einen, ist war schon etwas abgenutzt, geht aber doch, musst ihn nur tragen. Den geb ich dir für die Gans. Willst du?"
„Ob ich will? Freilich!", rief Hans erfreut. „Geld in allen Taschen ist eine schöne Profession." Der lose Schleifer gab dem guten Hans den Stein und Hans zog fürbass, ganz glücklich, meinte, er müsse in einer Glückshaut geboren sein. Aber die Sonne schien und brannte heiß. Hans hatte Hunger und Durst, war matt und müde. Der Stein war fast so schwer wie das Gold gewesen war. Er dachte. „O wenn ich mich doch nicht mit diesem schweren Schleifstein schleppen müsste."
Da war ein Brünnlein am Wege, daraus wollte Hans seinen Durst löschen.
Er bückte sich, und beim Bücken fiel der Stein in den Brunnen hinab.
Wer war froher als Hans im Glücke, dass er so mit einem Male, ohne sein Zutun, den schweren Stein losgeworden war.
Freudig sprang er auf, los und ledig aller Sorgen, aller Lasten, pries sich als den glücklichsten Menschen und gelangte guten Mutes bei seiner Mutter an - Hans im Glücke.
ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)