14.05.2019, 19:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2019, 19:48 von Fredeswind.)
Von seinem Versteck beobachtete der junge Mann alles, was auf dem Hof der Braut vor sich ging. Er sah, wie ihre alten Eltern sich beeilten, auf das Feld zu gehen, um den Roggen zu mähen. Das Mädchen aber blieb unsichtbar. Er wartete bis zum Mittag, aber sie kam immer noch nicht zum Vorschein.
Der Jüngling ging in die Hütte hinein. Dort sah er in der Mitte des Raumes ihre Schürze liegen. Gleichzeitig erblickte er seine Braut am Ofen und hörte, wie sie laut schnarchte. Ohne ein Wort zu sagen, hob der Jüngling die Schürze auf, steckte sie in seinen Beutel und verschwand lautlos, wie er gekommen war.
Es war ihm schwer ums Herz, als er die Kiste aufmachte und die Schürze zu der Brotscheibe und der Mährenhaut legte. Wie verabredet erschienen am Sonntag die Eltern mit der Braut, um den Hof zu besichtigen. Sie betrachteten alles genau, prüften alle Winkel und Ecken.
Schließlich stiegen alle zusammen auf den Speicher. Die Truhe fiel ihnen sofort auf. „Was ist da drin?“, fragten sie neugierig. Es· konnte ja Geld oder ein Schatz darin verborgen sein!
„Den Inhalt dieser Truhe kann ich Euch nicht zeigen!“, erwiderte der Jüngling. „In ihr ist das Kostbarste aufgehoben, was ich besitze.“ „Nun, zeig schon her! Wir werden es niemandem verraten!“, drängten die Gäste. „Na, meinetwegen, seht her!“
Der Jüngling ging in die Hütte hinein. Dort sah er in der Mitte des Raumes ihre Schürze liegen. Gleichzeitig erblickte er seine Braut am Ofen und hörte, wie sie laut schnarchte. Ohne ein Wort zu sagen, hob der Jüngling die Schürze auf, steckte sie in seinen Beutel und verschwand lautlos, wie er gekommen war.
Es war ihm schwer ums Herz, als er die Kiste aufmachte und die Schürze zu der Brotscheibe und der Mährenhaut legte. Wie verabredet erschienen am Sonntag die Eltern mit der Braut, um den Hof zu besichtigen. Sie betrachteten alles genau, prüften alle Winkel und Ecken.
Schließlich stiegen alle zusammen auf den Speicher. Die Truhe fiel ihnen sofort auf. „Was ist da drin?“, fragten sie neugierig. Es· konnte ja Geld oder ein Schatz darin verborgen sein!
„Den Inhalt dieser Truhe kann ich Euch nicht zeigen!“, erwiderte der Jüngling. „In ihr ist das Kostbarste aufgehoben, was ich besitze.“ „Nun, zeig schon her! Wir werden es niemandem verraten!“, drängten die Gäste. „Na, meinetwegen, seht her!“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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