04.09.2019, 11:27
Endlich standen wir vor dem Verhörlokal.... Man führte mich in ein niedriges Büro-Zimmer. Der Gendarmerie-Wachtmeister entlud seine Ledertasche und legte allerhand Papiere, darunter auch die Legitimationskarten, Briefe und Notizbücher, die man mir in Domremy abgenommen hatte, auf den Tisch.
Der scharfe Gang bergan (der eingebüßten Nachtruhe ganz zu geschweigen) hatte mich so angestrengt, dass ich einer Ohnmacht nahe war. Da ich aber zugleich empfand, dass es auf die Antworten, die ich hier zu geben haben würde, sehr erheblich ankommen müsse, so bat ich zuvor um ein Glas Wasser. Man brachte mir Wein. Ich stürzte es herunter und war nun wie neubelebt.
Die Fragen, die an mich gerichtet wurden, waren dieselben wie in Neufchateau... Man wollte auch hier einen Offizier aus mir herauspressen, um so mehr, da meine Begleitpapiere mich ohne weiteres als einen solchen angemeldet hatten, meine Erscheinung und Sprachweise aber, vor allem die Notizen meines Taschenbuchs, die ein Interprete rasch durchfliegen musste, schienen im Ganzen die Situation zu meinen Gunsten zu ändern...
Das ganze Verhör hatte kaum 10 Minuten gedauert; ich wurde entlassen und durch meine Begleiter einige Straßen weiter in ein graues schlossartiges Gebäude geführt. Ich betrat es mit einer gewissen Zuversicht, die sich darauf gründen mochte, dass ich, am Schluss meines Zwiegesprächs mit den beiden Kapitänen, das Wort ‘Kaserne‘ gehört zu haben glaubte, ein Wort, das mir in der Lage, in der ich mich befand, schon halb wie Freiheit klingen musste. Ich sollte indes nicht lange in diesem Irrtum bleiben.
Der scharfe Gang bergan (der eingebüßten Nachtruhe ganz zu geschweigen) hatte mich so angestrengt, dass ich einer Ohnmacht nahe war. Da ich aber zugleich empfand, dass es auf die Antworten, die ich hier zu geben haben würde, sehr erheblich ankommen müsse, so bat ich zuvor um ein Glas Wasser. Man brachte mir Wein. Ich stürzte es herunter und war nun wie neubelebt.
Die Fragen, die an mich gerichtet wurden, waren dieselben wie in Neufchateau... Man wollte auch hier einen Offizier aus mir herauspressen, um so mehr, da meine Begleitpapiere mich ohne weiteres als einen solchen angemeldet hatten, meine Erscheinung und Sprachweise aber, vor allem die Notizen meines Taschenbuchs, die ein Interprete rasch durchfliegen musste, schienen im Ganzen die Situation zu meinen Gunsten zu ändern...
Das ganze Verhör hatte kaum 10 Minuten gedauert; ich wurde entlassen und durch meine Begleiter einige Straßen weiter in ein graues schlossartiges Gebäude geführt. Ich betrat es mit einer gewissen Zuversicht, die sich darauf gründen mochte, dass ich, am Schluss meines Zwiegesprächs mit den beiden Kapitänen, das Wort ‘Kaserne‘ gehört zu haben glaubte, ein Wort, das mir in der Lage, in der ich mich befand, schon halb wie Freiheit klingen musste. Ich sollte indes nicht lange in diesem Irrtum bleiben.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)