05.09.2019, 21:12
Ich rief:: „Miss, Miss“, besann mich dann aber rasch, dass die französischen Katzen eine andere Anrede verlangen und legte in das landesübliche „mimi“ meinen allerzärtlichsten Ton. Der Anblick meines liebsten Freundes hätte mir nicht so viel Trost gegeben. Ich wusste jetzt, dass ich die nächste Nacht schlafen würde. Und danach vor allem stand mein Sinn.
Selbst Mr. Bourgaut, der noch einmal wiederkam, um mir meinen Abend-Tee zu bringen, konnte mich in diesem Vorsatz und dieser Hoffnung nicht stören, so wenig auch die Worte, mit denen er sich mir empfahl, geeignet waren, meiner Nachtruhe Vorschub zu leisten.
Er nahm nämlich eine gewisse feierliche Haltung an und erklärte dann, um vieles deutlicher und akzentuierter als gewöhnlich: „Demain matin, Mr. le Général, en prèsence des autorités civiles et militaires, décidera votre sort.“ (Morgen früh wird der Herr General in Gegenwart der zivilen und militärischen Autoritäten über Ihr Schicksal entscheiden)…
Ich trank meinen Tee und 5 Minuten später schlief ich fest. Ich weiß nicht wie lange. Aber mitten in der Nacht fuhr ich auf. Der Körper hatte sich ein Genüge getan und die unruhige Seele, die bis dahin vergeblich den wie tot Schlafenden gerüttelt und geschüttelt hatte, hatte ihn jetzt plötzlich ins Leben zurückgeweckt. Es war ‚demain matin‘.
Selbst Mr. Bourgaut, der noch einmal wiederkam, um mir meinen Abend-Tee zu bringen, konnte mich in diesem Vorsatz und dieser Hoffnung nicht stören, so wenig auch die Worte, mit denen er sich mir empfahl, geeignet waren, meiner Nachtruhe Vorschub zu leisten.
Er nahm nämlich eine gewisse feierliche Haltung an und erklärte dann, um vieles deutlicher und akzentuierter als gewöhnlich: „Demain matin, Mr. le Général, en prèsence des autorités civiles et militaires, décidera votre sort.“ (Morgen früh wird der Herr General in Gegenwart der zivilen und militärischen Autoritäten über Ihr Schicksal entscheiden)…
Ich trank meinen Tee und 5 Minuten später schlief ich fest. Ich weiß nicht wie lange. Aber mitten in der Nacht fuhr ich auf. Der Körper hatte sich ein Genüge getan und die unruhige Seele, die bis dahin vergeblich den wie tot Schlafenden gerüttelt und geschüttelt hatte, hatte ihn jetzt plötzlich ins Leben zurückgeweckt. Es war ‚demain matin‘.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)