23.09.2019, 20:10
Die war absolut kahl. Ich sagte ruhig: „Ah, c‘est bon; seulement la fourniture là, - elle n‘est pas très complète.“ (Ah, gut: nur die Ausstattung – die ist nicht ganz vollständig.) Dieser Hohn wirkte: der gardien-chef lächelte verlegen, und ehe er sich noch besinnen konnte, schob ich ein : „Du feu me paraît indispensable; naturellement je le payerai.“ (Feuer scheint mir unentbehrlich zu sein: natürlich werde ich es bezahlen.“)
Das war das erlösende Wort, und ohne Säumen wurde ich nunmehr in ein drittes Zimmer geführt, das als Schmuckkästchen der Gesamtlokalität zu gelten schien. Es war gewiss auch das Beste, was man hatte, aber immer noch trist genug, Das Bett bestand aus einem Strohsack, der Kamin war ein großes schwarzes Loch... Es wirkte beinahe unheimlicher als der Nachbarraum.
Dennoch hatte ich nachgerade Erfahrung genug, um zu erkennen, dass hier die Elemente zur Entwicklung gegeben waren. Es kam nur auf die rechte Hand an. Ich stellte mich also vor den Schließer hin, versicherte ihm, dass ich einen starken Appetit hätte und ihn bitten müsse, mir ein Diner und eine Flasche vom besten Wein zu bestellen. Ich fügte einen Franc für seine vorläufige Bemühung hinzu.
Ersichtlich betroffen willigte er ein. In der Tür rief ich ihn zurück und flüstere vertraulich: „Sie sorgen wohl für ein Feuer und ein gutes Bett.“ Er versprach alles. Ich hatte meinen Zweck erreicht. Diner und Wein, die mir gleichgültig waren, fielen ihm schließlich als gute Prise zu, aber drei wollene Decken sah ich sich über die Matratze breiten und im Kamin flackerte und prasselte alsbald die großen Scheite von Kastanienholz.
Eine Stunde später war da Zimmer wir umgewandelt. Ich saß auf einem Stuhl…, wiegte mich hin und her und blickte träumend in die immer ruhiger werdende Flamme. Liebe freundliche Gesichter traten mir entgegen; ich sah deutlich die großen klugen Augen meines Lieblings; es war mir, als spräch sie lieb und traut in mein Ohr…
Das war das erlösende Wort, und ohne Säumen wurde ich nunmehr in ein drittes Zimmer geführt, das als Schmuckkästchen der Gesamtlokalität zu gelten schien. Es war gewiss auch das Beste, was man hatte, aber immer noch trist genug, Das Bett bestand aus einem Strohsack, der Kamin war ein großes schwarzes Loch... Es wirkte beinahe unheimlicher als der Nachbarraum.
Dennoch hatte ich nachgerade Erfahrung genug, um zu erkennen, dass hier die Elemente zur Entwicklung gegeben waren. Es kam nur auf die rechte Hand an. Ich stellte mich also vor den Schließer hin, versicherte ihm, dass ich einen starken Appetit hätte und ihn bitten müsse, mir ein Diner und eine Flasche vom besten Wein zu bestellen. Ich fügte einen Franc für seine vorläufige Bemühung hinzu.
Ersichtlich betroffen willigte er ein. In der Tür rief ich ihn zurück und flüstere vertraulich: „Sie sorgen wohl für ein Feuer und ein gutes Bett.“ Er versprach alles. Ich hatte meinen Zweck erreicht. Diner und Wein, die mir gleichgültig waren, fielen ihm schließlich als gute Prise zu, aber drei wollene Decken sah ich sich über die Matratze breiten und im Kamin flackerte und prasselte alsbald die großen Scheite von Kastanienholz.
Eine Stunde später war da Zimmer wir umgewandelt. Ich saß auf einem Stuhl…, wiegte mich hin und her und blickte träumend in die immer ruhiger werdende Flamme. Liebe freundliche Gesichter traten mir entgegen; ich sah deutlich die großen klugen Augen meines Lieblings; es war mir, als spräch sie lieb und traut in mein Ohr…
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)