08.10.2019, 11:33
Mein guter Kommandant nickte, zum Zeichen, dass er bereit sei, den Angemeldeten zu empfangen, sprang aber in demselben Augenblick, in dem der Diener das Zimmer verlassen hatte, vom Fauteuil auf, um mit geschwindester Geschwindigkeit einen großen Wandschrank zu öffnen und die Steinflasche sowie die beiden noch halbvollen Biergläser dahinter verschwinden zu lassen.
Der Verschwindeakt war kaum ausgeführt, als der Seekapitän eintrat und das Dienstgespräch seinen Anfang nahm. Ich empfahl mich; mein halbes Glas Bier hatte ich eingebüßt. Dies war zu verschmerzen; dieser ganze Vorgang bekümmerte mich aber um des Kommandanten willen…, der notwendig eine Verlegenheit über diese Komödie empfinden musste, zu der er sich verurteilt sah.
Er empfand es auch wirklich, so vermute ich. Vor allem aber sah er ein, dass etwas geschehen müsste, um ihn in seiner unhaltbar gewordenen Stellung zu festigen… Er bat um einen Auxilliarkommandanten, dem die Gefangenenangelegenheiten ausschließlich unterstellt werden möchten. Ein vorzüglicher Schachzug. Seinem Wunsche wurde nachgegeben, und auf einen Schlag war er den Verdacht und – die Arbeit los...
Wir erhielten infolge dieser Vorgänge und Gesuche denn auch wirklich einen Vizekommandant, eine schönen Blaubart, den Baron de la Flotte… Er war ein feiner Herr, von vornehmer Haltung, sehr artig und – sehr bestimmt. Unser Sturm im Glase Wasser beruhigte sich, und – die Gerüchte in der Stadt nahmen ein Ende...
Viele Übelstände wurden abgestellt...; man tat, was man konnte, man anerkannte gewisse Verpflichtungen und beeiferte sich, ehrlich und nachdrücklich, diesen Verpflichtungen nachzukommen, das half.
Der Verschwindeakt war kaum ausgeführt, als der Seekapitän eintrat und das Dienstgespräch seinen Anfang nahm. Ich empfahl mich; mein halbes Glas Bier hatte ich eingebüßt. Dies war zu verschmerzen; dieser ganze Vorgang bekümmerte mich aber um des Kommandanten willen…, der notwendig eine Verlegenheit über diese Komödie empfinden musste, zu der er sich verurteilt sah.
Er empfand es auch wirklich, so vermute ich. Vor allem aber sah er ein, dass etwas geschehen müsste, um ihn in seiner unhaltbar gewordenen Stellung zu festigen… Er bat um einen Auxilliarkommandanten, dem die Gefangenenangelegenheiten ausschließlich unterstellt werden möchten. Ein vorzüglicher Schachzug. Seinem Wunsche wurde nachgegeben, und auf einen Schlag war er den Verdacht und – die Arbeit los...
Wir erhielten infolge dieser Vorgänge und Gesuche denn auch wirklich einen Vizekommandant, eine schönen Blaubart, den Baron de la Flotte… Er war ein feiner Herr, von vornehmer Haltung, sehr artig und – sehr bestimmt. Unser Sturm im Glase Wasser beruhigte sich, und – die Gerüchte in der Stadt nahmen ein Ende...
Viele Übelstände wurden abgestellt...; man tat, was man konnte, man anerkannte gewisse Verpflichtungen und beeiferte sich, ehrlich und nachdrücklich, diesen Verpflichtungen nachzukommen, das half.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)