03.04.2020, 11:30
Do kümmt em de wilde Mann in de möte, do döt sick so 'n grauten Berg up, do sind wull dusend Regimenter Soldaten un Offzeers in, do dät he schöne Kleeder an un krigd so 'n schön Perd. Do tüt he met alle sin Volk in den Krieg noh Engelland, de Kaiser enfänk en so fröndlick un begerd en, he mög em doh biestoen.
Da kommt ihm der wilde Mann entgegen, da tut sich so‘n großer Berg auf, da sind wohl tausend Regimenter Soldaten und Offiziere drin, da tut er schöne Kleider an und kriegt so‘n schönes Pferd. Da zieht er mit all seinem Volk in den Krieg nach England, der Kaiser empfängt ihn so freundlich und begehrt ihn, er möge ihm doch beistehen.
He gewinnt de Schlacht un verschleit alles. Do dät sick de Kaiser so bedanken vör em un frägd, wat he för 'n Heer wöre, he segd: „Dat froget mie men nig, dat kann ick ju nig seggen.“
Er gewinnt die Schlacht und zerschlägt alles. Da tut sich der Kaiser so bedanken vor ihm und fragt, was er für‘n Herr er wäre, er sagt: „Das fragt mich man nicht, das kann ich euch nicht sagen.“
He ritt met sin Volk wier ut Engelland, do kümmt em de wilde Mann wier entgiergen un döt alle dat Volk wier in den Berg, un he geit wier up sien dreibeenige Perd sitten.
Er ritt mit seinem Volk wieder aus England, da kommt ihm der wilde Mann wieder entgegen und tut all das Volk wieder in den Berg, und er geht sich wieder auf sein dreibeiniges Pferd setzen.
Do segget de Luide: „Do kümmet usse Hunkepus wier an met dat dreibeenige Perd“, un se froget: „Wo hest du achter de Hierge lägen un hest schlopen?“ „Je“, segd he, „wenn ick der nig wör west, dann hädde et in Engelland nig gut gohn.“ Se segget: „Junge, schwieg stille, süs giv die de Heer wat up d'Jack.“
Da sagen die Leute: „Da kommt unser Hinkefuß wieder an mit dem dreibeinigen Pferd.“, und sie fragen: „Wo hast du hinter der Hecke gelegen und hast geschlafen?“ „Tja“, sagt er, wenn ich dort nicht gewesen wär, dann wär es in England nicht gut gegangen.“ Sie sagen: „Junge schweig stille, sonst gibt dir der Herr was auf d‘Jack.“
Un so genk et noh tweenmoel, un ton derdenmoel gewient he alles; do kreeg he en Stick in den Arm, do niermt de Kaiser sinen Dock un verbind em de Wunden. Do neidigt se em, he mög do bie ihnen bliewen. „Ne, ick bliewe nig bie ju, un wat ick sin, geit ju nig an.“
Und so ging es noch zweimal, und beim dritten Mal gewinnt er alles; da kriegt er einen Stich in den Arm, da nimmt der Kaiser sein Tuch und verbindet ihm die Wunde. Da nötigen sie ihn, er möge doch bei ihnen bleiben. „Ne, ich bleibe nicht bei euch, und was ich bin, geht euch nichts an.“
Da kommt ihm der wilde Mann entgegen, da tut sich so‘n großer Berg auf, da sind wohl tausend Regimenter Soldaten und Offiziere drin, da tut er schöne Kleider an und kriegt so‘n schönes Pferd. Da zieht er mit all seinem Volk in den Krieg nach England, der Kaiser empfängt ihn so freundlich und begehrt ihn, er möge ihm doch beistehen.
He gewinnt de Schlacht un verschleit alles. Do dät sick de Kaiser so bedanken vör em un frägd, wat he för 'n Heer wöre, he segd: „Dat froget mie men nig, dat kann ick ju nig seggen.“
Er gewinnt die Schlacht und zerschlägt alles. Da tut sich der Kaiser so bedanken vor ihm und fragt, was er für‘n Herr er wäre, er sagt: „Das fragt mich man nicht, das kann ich euch nicht sagen.“
He ritt met sin Volk wier ut Engelland, do kümmt em de wilde Mann wier entgiergen un döt alle dat Volk wier in den Berg, un he geit wier up sien dreibeenige Perd sitten.
Er ritt mit seinem Volk wieder aus England, da kommt ihm der wilde Mann wieder entgegen und tut all das Volk wieder in den Berg, und er geht sich wieder auf sein dreibeiniges Pferd setzen.
Do segget de Luide: „Do kümmet usse Hunkepus wier an met dat dreibeenige Perd“, un se froget: „Wo hest du achter de Hierge lägen un hest schlopen?“ „Je“, segd he, „wenn ick der nig wör west, dann hädde et in Engelland nig gut gohn.“ Se segget: „Junge, schwieg stille, süs giv die de Heer wat up d'Jack.“
Da sagen die Leute: „Da kommt unser Hinkefuß wieder an mit dem dreibeinigen Pferd.“, und sie fragen: „Wo hast du hinter der Hecke gelegen und hast geschlafen?“ „Tja“, sagt er, wenn ich dort nicht gewesen wär, dann wär es in England nicht gut gegangen.“ Sie sagen: „Junge schweig stille, sonst gibt dir der Herr was auf d‘Jack.“
Un so genk et noh tweenmoel, un ton derdenmoel gewient he alles; do kreeg he en Stick in den Arm, do niermt de Kaiser sinen Dock un verbind em de Wunden. Do neidigt se em, he mög do bie ihnen bliewen. „Ne, ick bliewe nig bie ju, un wat ick sin, geit ju nig an.“
Und so ging es noch zweimal, und beim dritten Mal gewinnt er alles; da kriegt er einen Stich in den Arm, da nimmt der Kaiser sein Tuch und verbindet ihm die Wunde. Da nötigen sie ihn, er möge doch bei ihnen bleiben. „Ne, ich bleibe nicht bei euch, und was ich bin, geht euch nichts an.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)