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Drei-Bilder-Geschichte: Die besengte Glückssau
#36
Grrrrooooaaaarrrr!!!! Weissglut glühte vor Tatendrang!

War es jetzt um den alten Soldaten, das Ex-Glücksschwein und den Meistermaler geschehen? Würde das ganze Land in Schutt und Asche versinken?


   


Natürlich nicht. Durch Glückes Geschick und ein ausgefeiltes Drehbuch hat diese Story mehr Wendungen, als der grauzellige Inhalt eines Drachendickschädels.

Während das wiedererstarkte Monster genüsslich nachsann, welche ungeheuren Fiesigkeiten es seinen Opfern zuerst antun würde, wurde es, wie so oft, selbst Opfer seines Bauchgefühls.

Eine konspirative Allianz aus olfaktorischer Sensorik, Gaumen und Magen entwickelte unstillbaren Heisshunger und stellte das schuppenummantelte Soziopathen-Spatzenhirn kalt. Heute war eindeutig Dönerstag – nicht der des jüngsten Gerichts.


   


Die Welt verschwamm vor Weißgluts Echsenaugen im Dunst, der vom Spiess aufstieg. Er hatte ihn gefunden… seinen Schatz! Schmatz! Gierig krallten sich seine Klauen um die eroberte Beute. Diese krossgekokelte Köstlichkeit würde er, und nur er allein abschleppen. Das Teilen überliess er den gaffenden Würmern. Das Teilen ihrer Furcht und der… leeren Teller. Genugtuung erfüllte ihn. Die armen Schweine! Er stutzte. Welch zynisches Wortspiel war ihm wieder gelungen!

Sein schallendes Drachenlachen liess das alte Gemäuer wanken und das Blut der umstehenden Säuger gefrieren.


   


Der alte Soldat konnte es kaum fassen. Die Belagerung war vorbei. Frieda hatte das beschränkte Untier in die Schranken verwiesen. Bedächtig stieg er die Leiter herab. Noch war ihm die Ruhe zu trügerisch. Freude bestimmte seit jeher sein Leben. Friede dagegen war wie Eierkuchen. Nicht ständig im Haus und schnell gegessen.

Der Lindwurm hatte längst die Lust am Rösten der Basteibewohner verloren. Er peilte den Baumbestand an – Junge, waren die Stämme während seiner Einkerkerung gewachsen! - und schleppte seinen massigen Leib Richtung Lichtung.

Auch wenn er einen durchweg abgehobenen Eindruck machte – er brauchte jetzt dringend eine Lederschwingen- und Klauenfahrwerks-geeignete Startbahn!


   


Hoch über der Turmspitze kreisend, fühlten sich Freiheit und Allmacht so grenzenlos an, wie bei seinem allerersten Flug. Was war er doch für ein stattlicher Luftikus gewesen. Sein Herz wurde weit. Die Würmer da unten waren seines Zornes nicht wert. Moment, wurde er etwa weich? „Klappe da oben!“, blubberte sein Unterleib. „Das ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung. Die Preise fürs Lava-Plasma dürften nach alle der Zeit Rekordhöhe erreicht haben!“

Weissglut stellte den unsinnigen Denkversuch ein und legte sich mit ausgebreiteten Schwingen in eine beeindruckende Kurve. Die Jahrhunderte fielen von ihm ab. Er fühlte sich überirdisch leicht. Da überkam ihn eine jähe Panikattacke.  War etwa auch der BB-was-auch-immer-Braten von ihm abgefallen? Nein, da hing er noch in seiner Schlinge. Alles im rotschuppigen Bereich! Schnell gewann er weiter an Höhe. Seine Augen suchten den Horizont ab. Irgendwo dort musste das legendäre Amiland liegen. Er würde seinem Bauch folgen und es im Westen versuchen. Auch wenn es dort angeblich nichts neues gab.


   


Der alte Soldat blickte dem roten Flatterflieger hinterher, bis dieser in den Wolken verschwand. Sie hatten die Krise überstanden. Sie standen noch. Auf dem Boden der Tatsachen. In einem einzigen Scherbenhaufen. Lindwürmer waren nicht nur Vandalen sondern, schlimmer noch, bekennende Messis. Es würde Wochen dauern, hier klar Schiff zu machen.

Niedergeschlagen senkte er den Blick. Dieser Sch… Drachenmüll funkelte ihn auch noch frech an. Glitzerte herausfordernd in der Sonne. Frieda grunzte erstaunt. Spitzweg jubelte. Und dem alten Soldaten ging ein Licht auf. Ein ganzer Kronleuchter. Wahrlich! Aus dem zertrumpelten Gras glitzerte es wie reinstes Gold. Quadratmeterweise!
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RE: Drei-Bilder-Geschichte: Die besengte Glückssau - von PlayRay - 23.04.2020, 21:52

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