26.05.2020, 09:27
De Mann wull noch nicht recht, wull awerst syn Fru ook nicht to weddern syn un güng hen na der See. As he door köhm, wöör de See ganß gröön un geel un goor nich meer so blank. So güng he staan und säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
Der Mann wollte noch nicht so recht; wollte aber seiner Frau auch nicht zuwider sein, und ging hin nach der See. Als er dort ankam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht mehr so blank. Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
Do köhm de Butt answemmen un säd : „Na, wat will se denn?“ „Ach“, säd de Mann, “ik hebb dy doch fungen hatt, nu säd myn Fru, ik hadd my doch wat wünschen schullt. Se mag nich meer in'n Pißputt wanen, se wull geern 'ne Hütt.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se hett se all.“
Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?“ „Ach“, sagte der Mann, „ich hab dich doch gefangen gehabt, nun sagt meine Frau, ich hätte mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in'm Pisspott wohnen, sie wíll gerne 'ne Hütte.“ „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie hat sie schon.“
Do güng de Mann hen, un syne Fru seet nich meer in'n Pißputt, dar stünn awerst ene lüttje Hütt, un syne Fru seet vor de Döhr up ene Bänk. Da nöhm syne Fru em by de Hand un säd to em: „Kumm man herin, süh, nu is dar doch veel beter.“
Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr in'm Pisspott, aber da stand eine kleine Hütte , und seine Frau saß vor der Tür auf einer Bank. Da nahm seine Frau ihn bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser.“
Do güngen se henin, un in de Hütt was een lüttjen Vörplatz un ene lüttje herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Beed stünn, un Kääk un Spysekamer, allens up dat beste, mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntrüüg un Mischen, wat sik dat so höört.
Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und eine kleine herrliche Stube und Kammer, wo jedem ihr Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles auf das Beste, mit Geräteschuppen, und auf das schönste aufgeputzt, Zinnzeug und Messing, wie sich das so gehört.
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
Der Mann wollte noch nicht so recht; wollte aber seiner Frau auch nicht zuwider sein, und ging hin nach der See. Als er dort ankam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht mehr so blank. Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
Do köhm de Butt answemmen un säd : „Na, wat will se denn?“ „Ach“, säd de Mann, “ik hebb dy doch fungen hatt, nu säd myn Fru, ik hadd my doch wat wünschen schullt. Se mag nich meer in'n Pißputt wanen, se wull geern 'ne Hütt.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se hett se all.“
Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?“ „Ach“, sagte der Mann, „ich hab dich doch gefangen gehabt, nun sagt meine Frau, ich hätte mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in'm Pisspott wohnen, sie wíll gerne 'ne Hütte.“ „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie hat sie schon.“
Do güng de Mann hen, un syne Fru seet nich meer in'n Pißputt, dar stünn awerst ene lüttje Hütt, un syne Fru seet vor de Döhr up ene Bänk. Da nöhm syne Fru em by de Hand un säd to em: „Kumm man herin, süh, nu is dar doch veel beter.“
Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr in'm Pisspott, aber da stand eine kleine Hütte , und seine Frau saß vor der Tür auf einer Bank. Da nahm seine Frau ihn bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser.“
Do güngen se henin, un in de Hütt was een lüttjen Vörplatz un ene lüttje herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Beed stünn, un Kääk un Spysekamer, allens up dat beste, mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntrüüg un Mischen, wat sik dat so höört.
Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und eine kleine herrliche Stube und Kammer, wo jedem ihr Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles auf das Beste, mit Geräteschuppen, und auf das schönste aufgeputzt, Zinnzeug und Messing, wie sich das so gehört.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)