05.06.2020, 17:18
Aus einer Betäubung erwachte der Ritter. Sein treues Schwert hielt er noch in der Hand. Schwarze Nacht war rings um ihn her, sein Fuß trat auf Moorgrund, seine Hand ertappte Mauerwerk und feuchtes Gras, Nachtluft umwehte ihn kühl und schauernd.
„Was war das? Und wo bin ich?“, fragte sich der Ritter, und unruhevoll klopfte ihm sein sonst so mutiges Herz. Er rief laut den Namen seines Knappen. Horch! Ein Antwortruf, aber aus weiter Entfernung. Der Ritter rief wieder - der Knappe kam näher - er führte noch die beiden Rosse an den Zügeln.
„Herr, wo seid Ihr?“, rief von weitem der sich nähernde Knappe. „Hier! Hier im Moor und unter Trümmern“, rief der Ritter. Mit Mühe half der Knappe seinem Herrn aus dem Sumpfe, darüber begann der Morgen zu dämmern - und nun sahen Herr und Diener allmählich, wo sie waren.
Auf sumpfiger Heide, neben einem ganz verfallenen Bau am Ende eines Waldes - und eine Strecke davon im Nebeldämmer jenes Gebäude, an dem der Knappe gerastet - ein Galgenrundbau; was drei Türme geschienen, waren drei hohe Steinpfeiler, die verbindenden Balken waren längst verfault und herabgefallen.
Kühl wehte es vom Osten her - feucht schlug der Nebel sich nieder. Still ritten der Ritter und sein Knappe ihres Weges weiter. Nie vergaß der Ritter sein gespenstisches Abenteuer und das Schloss des schwarzen Grafen.
ENDE
„Was war das? Und wo bin ich?“, fragte sich der Ritter, und unruhevoll klopfte ihm sein sonst so mutiges Herz. Er rief laut den Namen seines Knappen. Horch! Ein Antwortruf, aber aus weiter Entfernung. Der Ritter rief wieder - der Knappe kam näher - er führte noch die beiden Rosse an den Zügeln.
„Herr, wo seid Ihr?“, rief von weitem der sich nähernde Knappe. „Hier! Hier im Moor und unter Trümmern“, rief der Ritter. Mit Mühe half der Knappe seinem Herrn aus dem Sumpfe, darüber begann der Morgen zu dämmern - und nun sahen Herr und Diener allmählich, wo sie waren.
Auf sumpfiger Heide, neben einem ganz verfallenen Bau am Ende eines Waldes - und eine Strecke davon im Nebeldämmer jenes Gebäude, an dem der Knappe gerastet - ein Galgenrundbau; was drei Türme geschienen, waren drei hohe Steinpfeiler, die verbindenden Balken waren längst verfault und herabgefallen.
Kühl wehte es vom Osten her - feucht schlug der Nebel sich nieder. Still ritten der Ritter und sein Knappe ihres Weges weiter. Nie vergaß der Ritter sein gespenstisches Abenteuer und das Schloss des schwarzen Grafen.
ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)