19.12.2017, 14:46
Wochenende auf der Löwenburg
Es ist mal wieder soweit. Samstagnachmittag auf der Löwenburg. Gerade ist die Mittagstafel beendet, als es am großen Tor klopft.
König Leopold der 39. erwartet wie fast jeden Samstag König Kunibert den 58. Dieser kommt wie gewohnt mit seiner Leibgarde, seinem Hofzauberer und seinem derzeit besten Tjoster für das allsamtägliche Turnier.
Während König Leopold der 39., wie immer in seiner besten Rüstung, es kaum abwarten kann, ist Königin Gieselindes wenig erfreut. Sie hätte gern mal wieder einen königlichen Ball. Aber der Tanzsport scheint es ihrem Gatten als einziges nicht angetan zu haben.
Und natürlich hat auch König Leopold der 39. seinen besten Tjoster auf die Burg eingeladen. Diese Woche ist es Ritter Rolfberd. Sein Stolzes Ross scharrt schon ungeduldig mit den Hufen.
König Kunibert begrüßt seinen alten Freund und schon fangen sie an auf den Ausgang des heutigen Turniers zu wetten. Wie jeden Samstag in den letzten 7 Jahren.
Auch Königin Gieselindes begrüßt den Gast, fragt nach dessen Gemahlin Königin Florhildis, die aber einmal wieder nicht dabei ist, da sie sich ebenso wenig für Sport interessiert wie Gieselindes.
Die Pferde werden in den Stall geführt, während die befreundeten Könige immer noch in ihre Wetten vertieft sind. Die beiden Ritter nehmen langsam ihre Plätze ein und Grieselindes überlegt, wie sie den heutigen Samstag übersteht.
Endlich haben alle ihre Plätze eingenommen. Die Könige haben sich ihre goldenen Kelche genommen. König Leopold der 39. Hat natürlich den großen Siegerkelch vom Letzen Mal. Nur Grieselindes fällt es wie Schuppen aus den Haaren, dass sie noch was vergessen hat.
Und schon reiten die beiden aufeinander zu. Ritter Rolfberd ist sich seines Sieges bewusst, aber auch Ritter Trauhilf ist heute in Bestform.
Aber eigentlich sind König Leopold der 39, und König Kunibert der 58. Schon wieder bei der Planung des nächsten Turniers. Ohne dass ihnen auffällt, wie das erste Stechen endet. Oder wo Königin Grieselindes hingegangen ist.
Die Königin ist auf dem Weg zu Blaugundis, die gerade den kleinen Schlossgarten gießen will und zu Frieden ist, mit all dem Sportzeugs nichts zu tun zu haben.
„Die Blumen?“ fragt Blaugundis. „Ja, die Blumen! Vergesse ich auch jedes Mal.“, seufzt Grieselindes.