15.11.2020, 17:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.11.2020, 18:07 von Fredeswind.)
Da ging er nun fort und kam in einen sehr großen Wald, von dem konnt’ er in einem Tag das Ende nicht finden; wie’s nun Abend war, setzte er sich auf einen hohen Baum, damit er aus den wilden Tieren käme.
Mitternacht zu, däuchte ihm, schimmerte ein kleines Lichtchen von weitem, da sah er durch die Äste darauf hin und behielt in acht, wo es war. Doch nahm er erst noch seinen Hut und warf ihn nach dem Licht zu herunter, dass er danach gehen wollte, wann er herabgestiegen wär, als nach einem Zeichen.
Nun kletterte er herunter, ging auf seinen Hut los, setzte ihn wieder auf und zog gerades Wegs fort. Je weiter er ging, je größer ward das Licht, und wie er nahe dabei kam, sah er, dass es ein gewaltiges Feuer war und saßen drei Riesen dabei, aßen und hielten große Stücke Fleisch vor dem Mund, die sie bei dem Feuer gebraten hatten.
Da nahm er seine Windbüchse und schoss dem ersten Riesen das Stück Fleisch vor dem Mund weg, wie er eben hineinbeißen wollte; und dann auch dem zweiten. Die Riesen sprachen zu einander: „Ei! Das muss ein scharfer Schütze, der uns das vor dem Maul wegschießen kann, käm’ er zu uns, wir wollten ihn gern aufnehmen.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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