16.11.2020, 16:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2020, 16:39 von Fredeswind.)
Wie die Riesen das sahen, freuten sie sich, und meinten, sie hätten die Prinzessin nun schon gewiss; er sprach aber zu ihnen, sie sollten haußen bleiben, bis er ihnen riefe. Da ging er in das Schloss und es war mäuschenstill und schlief alles.
Wie er das erste Zimmer aufmachte, hing da ein Säbel an der Wand, der war von purem Silber und ein goldener Stern darauf und des Königs sein Name; daneben aber stand ein Tisch und auf dem Tisch lag ein versiegelter Brief, den brach er auf und stand darin, wer den Säbel hätte, könnte alles um’s Leben bringen, was ihm vorkäme.
Da nahm er den Säbel von der Wand, ging hin und rief den Riesen, sie sollten heran kommen, die Tür aber könnt’ er ihnen nicht ganz aufmachen, da wär’ ein Loch, wo sie durchkriechen müssten. Also kam der erste und kroch hinein, und wie der Kopf darin war, nahm der Jäger den Säbel und hieb ihn ab, und zog ihn dann vollends herein.
Darnach rief er dem zweiten und hieb ihm auch den Kopf ab und zog ihn herein; endlich rief er dem dritten und sagte, sie hätten die Prinzessin schon, da kam er gekrochen und ging ihm nicht besser, als den beiden andern; und hatte der Jäger die Prinzessin nun von ihnen befreit. Darnach machte er das Loch zu und ging weiter.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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