16.04.2023, 16:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.04.2023, 16:40 von Fredeswind.)
Tischchen deck' dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack
(frei nach den Brüdern Grimm)
Vorzeiten war ein Schneider, der drei Söhne hatte und nur eine einzige Ziege. Aber die Ziege, weil sie alle zusammen mit ihrer Milch ernährte, musste ihr gutes Futter haben und täglich hinaus auf die Weide geführt werden.
Die Söhne taten das auch nach der Reihe. Einmal brachte sie der älteste auf den Kirchhof, wo die schönsten Kräuter standen, ließ sie da fressen und herumspringen. Abends, als es Zeit war, heimzugehen. fragte er: „Ziege, bist du satt?“ Die Ziege antwortete:
„Ich bin so satt,
Ich mag kein Blatt: mäh mäh!“
Ich mag kein Blatt: mäh mäh!“
„So komm' nach Haus“, sprach der Junge, fasste sie am Strickchen' führte sie in den Stall und band sie fest.
„Nun“, fragte der alte Schneider, „hat die Ziege ihr gehöriges Futter?“ „Oh“, antwortete der Sohn, „die ist so satt, sie mag kein Blatt.“
Der Vater aber wollte sich selbst überzeugen, ging hin in den Stall, streichelte das liebe Tier und fragte: „Ziege, bist du auch satt?“ Die Ziege antwortete:
„Wovon sollt' ich satt sein?
Ich sprang nur über Gräbelein
Und fand kein einzig Blättelein: mäh! mäh!“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)