Nach den Bukanieren und ihren Gegnern von der englischen EIC zu Ende des 17. Jahrhunderts nun eine kleine Zeitreise...
Vitalienbrüder um 1390
Ein großer Zeitsprung: Zwischen dem 14. Jahrhundert und den Bukanieren des "Goldenen Zeitalters der Piraterie" liegen gut 300 Jahre - etwa gleich viele Jahre wie zwischen dem "Goldenen Zeitalter der Piraterie" und unserer heutigen Zeit.
Wer waren diese Vitalienbrüder? - Piraten im heutigen Sinne jedenfalls nicht. Eher könnte man die Vitalienbrüder des 14. Jahrhunderts als eine Art heutige Wagner-Söldner sehen - nur eben zur See: Ein lokaler Machthaber heuerte gegen Gewinnbeteiligung bezahlte Söldner an, die dann für sein Regime die notwendige Drecksarbeit erledigten.
Woher kommt das Wort? - Vitalien (oder Viktualien) sind Lebensmittel. Im Hoch- und Spätmittelalter bezahlten kriegsführende Fürsten lokale Unterstützergruppen dafür, die nötigen Lebensmittel für die kämpfenden Truppen an der Front herbeizuschaffen. Dazu waren im Hinterland umherziehende Banden notwendig, die den umliegenden Bauern ihre Ernte und ihr Vieh "abkauften" - wobei der Preis oft gar nicht so hoch war, weil der Bauer froh war, wenn die Bande möglichst schnell weiterzog. Die Androhung von Gewalt war überzeugend, denn jeder wollte vor allem eines: überleben.
Die Vitalienbrüder waren in dieser Zeit keine Outlaws, sondern lediglich zur (rein kommerziellen) Gewaltausübung bereite Dienstleister. Wer ordentlich bezahlte, bekam die Dienstleistung. Einen eingeschlagenen Schädel sollte man in dieser Zeit nicht persönlich nehmen. Gewalt zur Durchsetzung eigener Ziele war im Mittelalter noch kein Tabu.
Dennoch hatte das damalige Gewaltspiel seine Regeln - wenn auch ganz andere als heute. Blutige Fehden zu führen war so normal wie heute den Nachbarn zu verklagen. Das ist nicht schön, kommt aber immer wieder vor.
Jedenfalls war nichtstaatliche Gewaltausübung im Gegensatz zu unserer heutigen Welt nicht illegal. Die Staaten waren damals noch nicht in der Lage, einen allgemeinen Landfrieden und Rechtssicherheit für alle durchzusetzen. Man musste sich im Zweifel selbst helfen.
Doch im 14. Jahrhundert änderten sich die Zeiten: Im Spätmittelalter begann sich der Gedanke des allgemeinen Landfriedens durchzusetzen. Nicht-staatliche Gewaltausübung wurde immer mehr sanktioniert, was den Vitalienbrüdern ihr Geschäft vermieste. So verlagerten sie ihr Dienstleistungsangebot auf die See, denn zur See gab es keine Staaten, die ein Gewaltmonopol durchsetzen konnten. Und von unserem heutigen Seerecht waren wir noch seemeilenweit entfernt.
Auf der See gab es eine Menge zu holen, und Auftraggeber fanden sich genug: die Hanse hatte nicht nur ein gigantisches Handesvolumen, das über die Ostsee transportiert wurde. Sie hatte auch staatlich verfasste Gegner - und so konnten die Vitalienbrüder mal dem Einen, mal dem anderen zu Diensten sein. Je nachdem, wer am besten zahlte.
Allerdings brauchte man nun nicht nur Krieger, sondern auch Häuptlinge: Führer, die in der Lage waren sich Schiffe zu erhandeln oder es sich anderweitig zu beschaffen - und natürlich fähige Seefahrer, die in der Lage waren, so ein Boot über das offene Meer zu navigieren. Man kann sich leicht vorstellen, dass sich innerhalb dieses marodierenden Seefahrer-Präkariats eine Elite herausbildete.
So wie ein gewisser Johan Störtebeker - heute besser bekannt als Klaas Störtebeker - hier dargestellt mit seinem erfahrenen Navigator Magister Wigbold.
Und hier drei der Likedeeler, die mit auf Fahrt gehen:
Rechts: Pieet (Schwertkämpfer, Devise: Reinstecken, rumdrehen, rausziehen), glaubt von einer adeliden Familie abzustammen und hält sich daher für was besseres.
Mitte: Iwar, Bogenschütze, begrüßt gegnerische Schiffe mit direkten Grüßen per Luftpost.
Links: Maat Tschernobok - der Liqudator an Bord; hat aufgrund seines Jobs immer die besten Stiefel. Er gibt den im Kampf Verwundeten den letzten Gnadenstoß, indem er ihren den Schädel mit seiner Keule zertrümmert. Aber privat ist er ein freundlicher Geselle und stets für einen guten Scherz zu haben.
Und zum Schluss die komplette Besatzung:
Vitalienbrüder um 1390
Ein großer Zeitsprung: Zwischen dem 14. Jahrhundert und den Bukanieren des "Goldenen Zeitalters der Piraterie" liegen gut 300 Jahre - etwa gleich viele Jahre wie zwischen dem "Goldenen Zeitalter der Piraterie" und unserer heutigen Zeit.
Wer waren diese Vitalienbrüder? - Piraten im heutigen Sinne jedenfalls nicht. Eher könnte man die Vitalienbrüder des 14. Jahrhunderts als eine Art heutige Wagner-Söldner sehen - nur eben zur See: Ein lokaler Machthaber heuerte gegen Gewinnbeteiligung bezahlte Söldner an, die dann für sein Regime die notwendige Drecksarbeit erledigten.
Woher kommt das Wort? - Vitalien (oder Viktualien) sind Lebensmittel. Im Hoch- und Spätmittelalter bezahlten kriegsführende Fürsten lokale Unterstützergruppen dafür, die nötigen Lebensmittel für die kämpfenden Truppen an der Front herbeizuschaffen. Dazu waren im Hinterland umherziehende Banden notwendig, die den umliegenden Bauern ihre Ernte und ihr Vieh "abkauften" - wobei der Preis oft gar nicht so hoch war, weil der Bauer froh war, wenn die Bande möglichst schnell weiterzog. Die Androhung von Gewalt war überzeugend, denn jeder wollte vor allem eines: überleben.
Die Vitalienbrüder waren in dieser Zeit keine Outlaws, sondern lediglich zur (rein kommerziellen) Gewaltausübung bereite Dienstleister. Wer ordentlich bezahlte, bekam die Dienstleistung. Einen eingeschlagenen Schädel sollte man in dieser Zeit nicht persönlich nehmen. Gewalt zur Durchsetzung eigener Ziele war im Mittelalter noch kein Tabu.
Dennoch hatte das damalige Gewaltspiel seine Regeln - wenn auch ganz andere als heute. Blutige Fehden zu führen war so normal wie heute den Nachbarn zu verklagen. Das ist nicht schön, kommt aber immer wieder vor.
Jedenfalls war nichtstaatliche Gewaltausübung im Gegensatz zu unserer heutigen Welt nicht illegal. Die Staaten waren damals noch nicht in der Lage, einen allgemeinen Landfrieden und Rechtssicherheit für alle durchzusetzen. Man musste sich im Zweifel selbst helfen.
Doch im 14. Jahrhundert änderten sich die Zeiten: Im Spätmittelalter begann sich der Gedanke des allgemeinen Landfriedens durchzusetzen. Nicht-staatliche Gewaltausübung wurde immer mehr sanktioniert, was den Vitalienbrüdern ihr Geschäft vermieste. So verlagerten sie ihr Dienstleistungsangebot auf die See, denn zur See gab es keine Staaten, die ein Gewaltmonopol durchsetzen konnten. Und von unserem heutigen Seerecht waren wir noch seemeilenweit entfernt.
Auf der See gab es eine Menge zu holen, und Auftraggeber fanden sich genug: die Hanse hatte nicht nur ein gigantisches Handesvolumen, das über die Ostsee transportiert wurde. Sie hatte auch staatlich verfasste Gegner - und so konnten die Vitalienbrüder mal dem Einen, mal dem anderen zu Diensten sein. Je nachdem, wer am besten zahlte.
Allerdings brauchte man nun nicht nur Krieger, sondern auch Häuptlinge: Führer, die in der Lage waren sich Schiffe zu erhandeln oder es sich anderweitig zu beschaffen - und natürlich fähige Seefahrer, die in der Lage waren, so ein Boot über das offene Meer zu navigieren. Man kann sich leicht vorstellen, dass sich innerhalb dieses marodierenden Seefahrer-Präkariats eine Elite herausbildete.
So wie ein gewisser Johan Störtebeker - heute besser bekannt als Klaas Störtebeker - hier dargestellt mit seinem erfahrenen Navigator Magister Wigbold.
Und hier drei der Likedeeler, die mit auf Fahrt gehen:
Rechts: Pieet (Schwertkämpfer, Devise: Reinstecken, rumdrehen, rausziehen), glaubt von einer adeliden Familie abzustammen und hält sich daher für was besseres.
Mitte: Iwar, Bogenschütze, begrüßt gegnerische Schiffe mit direkten Grüßen per Luftpost.
Links: Maat Tschernobok - der Liqudator an Bord; hat aufgrund seines Jobs immer die besten Stiefel. Er gibt den im Kampf Verwundeten den letzten Gnadenstoß, indem er ihren den Schädel mit seiner Keule zertrümmert. Aber privat ist er ein freundlicher Geselle und stets für einen guten Scherz zu haben.
Und zum Schluss die komplette Besatzung: