13.09.2025, 13:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.09.2025, 09:33 von Fredeswind.)
Er begehrte noch eins an den Kriegsmann. Dieser solle nämlich auch das grausame Wildschwein, das in einem dritten Walde liefe und alles verwüste, einfangen, und so er auch dieses vollbringe, dann wolle der König ihm die Tochter ohne allen Verzug geben.
Er wolle ihm auch seine ganze Jägerei zur Hülfe beiordnen. Der Schneider zog, nicht sonderlich erbaut von des Königs abermaligem Begehren, mit seinen Gesellen zum Walde hinaus, und befahl ihnen, als der Forst erreicht war, draußen zu bleiben.
Des waren die Jäger gar herzlich froh und zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon öfter dermaßen empfangen, dass ihrer viele das Wiederkommen auf immer vergessen hatten. Sie alle begehrten nicht mehr, ihm nachzustellen, dankten daher dem Schneider sehr aufrichtig, dass er sich allein in die Fahrnis wage und sie in Numero Sicher dahinten lasse.
Der Schneider war noch nicht lange in den Wald getreten, so wurde das Wildschwein seiner ansichtig, und stürzte auf ihn zu mit schäumendem Rachen und wetzenden Hauern und wollte ihn gleich zu Boden rennen, so dass sein Herz erzitterte und er sich schnell nach Rettung umsah. Da stand zum Glück eine alte verfallene Kapelle in dem Walde, darin man vor Zeiten Ablass geholt.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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