16.02.2018, 22:48
Nun sann der König auf's neue, wie er die bösen Gäste los würde, ließ den Meister kommen und sprach: „Willst du Gold nehmen und dein Recht auf meine Tochter aufgeben, so sollst du haben, soviel du willst.“ „Oja, Herr König“, antwortet er, „gebt mir soviel als mein Diener tragen kann, so verlange ich Eure Tochter nicht.“ Das war der König zufrieden und jener sprach weiter: „So will ich in vierzehn Tagen kommen und es holen.“
Darauf ließ der Mann einen Sack nähen. Und als er fertig war, musste der Starke, welcher Bäume ausrupfen konnte, den Sack auf die Schulter nehmen und mit ihm zum König gehen. Da sprach der König: „Was ist das für ein gewaltiger Kerl, der den großen Ballen Leinwand auf der Schulter trägt?“, erschrak und dachte: „Was wird der für Gold wegschleppen!“
Da hieß er einige Truhen Gold, die mussten mehrere der stärksten Männer herbringen, aber der Starke packte sie mit einer Hand, steckte sie in den Sack und sprach: „Warum bringt ihr nicht gleich mehr, das deckt ja kaum den Boden.“
Da ließ der König nach und nach seinen ganzen Schatz herbeitragen, den schoben sie in den Sack hinein, und der Sack war davon noch nicht zur Hälfte voll.
„Schafft mehr herbei!“, rief er, „Die paar Brocken füllen nicht.“ Da mussten noch sieben Ochsenkarren mit Gold in dem ganzen Reich zusammengefahren werden: die schob der Starke auch in seinen Sack. „Ich will's nicht lange besehen.“, sprach er. „Ich will dem Ding nun ein Ende machen, man bindet wohl mal einen Sack zu, wenn er auch noch nicht ganz voll ist.“
Dann huckte er ihn auf den Rücken.
Und er ging mit seinen Gesellen fort.
Darauf ließ der Mann einen Sack nähen. Und als er fertig war, musste der Starke, welcher Bäume ausrupfen konnte, den Sack auf die Schulter nehmen und mit ihm zum König gehen. Da sprach der König: „Was ist das für ein gewaltiger Kerl, der den großen Ballen Leinwand auf der Schulter trägt?“, erschrak und dachte: „Was wird der für Gold wegschleppen!“
Da hieß er einige Truhen Gold, die mussten mehrere der stärksten Männer herbringen, aber der Starke packte sie mit einer Hand, steckte sie in den Sack und sprach: „Warum bringt ihr nicht gleich mehr, das deckt ja kaum den Boden.“
Da ließ der König nach und nach seinen ganzen Schatz herbeitragen, den schoben sie in den Sack hinein, und der Sack war davon noch nicht zur Hälfte voll.
„Schafft mehr herbei!“, rief er, „Die paar Brocken füllen nicht.“ Da mussten noch sieben Ochsenkarren mit Gold in dem ganzen Reich zusammengefahren werden: die schob der Starke auch in seinen Sack. „Ich will's nicht lange besehen.“, sprach er. „Ich will dem Ding nun ein Ende machen, man bindet wohl mal einen Sack zu, wenn er auch noch nicht ganz voll ist.“
Dann huckte er ihn auf den Rücken.
Und er ging mit seinen Gesellen fort.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)