28.02.2018, 11:11
Sie ging hinaus, fuhr die Jungfrau Maleen an: „Dirne, was hast du zu der Kirchentür gesagt?“ „Ich sagte nichts als:
Karkendär, brik nich,
bün de rechte Brut nich."
„Das bricht dir den Hals," rief die Braut und geriet in den größten Zorn.
[i]Sie eilte aber zurück in die Kammer und sagte: „Jetzt weiß ich, was ich zu der Kirchentür gesprochen habe.“, und wiederholte die Worte. „Aber wo hast du das Geschmeide, das ich dir in der Kirche gab?“ „Was für ein Geschmeide?“, antwortete sie, „du hast mir kein Geschmeide gegeben.“ „Ich habe es dir selbst um den Hals gelegt und selbst eingehakt: wenn du das nicht weißt, so bist du die rechte Braut nicht.“[/i]
[i]Er zog ihr den Schleier vom Gesicht, und als er ihre grundlose Hässlichkeit erblickte, sprang er erschrocken zurück und sprach: „Wie kommst du hierher? Wer bist du?“ „Ich bin deine verlobte Braut, aber weil ich fürchtete, die Leute würden mich verspotten, wenn sie mich draußen erblickten, so habe ich dem Aschenputtel befohlen, meine Kleider anzuziehen und statt meiner zur Kirche zu gehen.“[/i]
„Wo ist das Mädchen?“, sagte er, „ich will es sehen, geh und hol es hierher.“ Sie ging hinaus und sagte den Dienern, das Aschenputtel sei eine Betrügerin, sie sollten es in den Hof hinabführen und ihm den Kopf abschlagen. Die Diener packten es und wollten es fortschleppen, aber er schrie so laut um Hilfe, dass der Königssohn seine Stimme vernahm, aus seinem Zimmer herbeieilte und den Befehl gab, das Mädchen augenblicklich loszulassen.
Karkendär, brik nich,
bün de rechte Brut nich."
„Das bricht dir den Hals," rief die Braut und geriet in den größten Zorn.
[i]Sie eilte aber zurück in die Kammer und sagte: „Jetzt weiß ich, was ich zu der Kirchentür gesprochen habe.“, und wiederholte die Worte. „Aber wo hast du das Geschmeide, das ich dir in der Kirche gab?“ „Was für ein Geschmeide?“, antwortete sie, „du hast mir kein Geschmeide gegeben.“ „Ich habe es dir selbst um den Hals gelegt und selbst eingehakt: wenn du das nicht weißt, so bist du die rechte Braut nicht.“[/i]
[i]Er zog ihr den Schleier vom Gesicht, und als er ihre grundlose Hässlichkeit erblickte, sprang er erschrocken zurück und sprach: „Wie kommst du hierher? Wer bist du?“ „Ich bin deine verlobte Braut, aber weil ich fürchtete, die Leute würden mich verspotten, wenn sie mich draußen erblickten, so habe ich dem Aschenputtel befohlen, meine Kleider anzuziehen und statt meiner zur Kirche zu gehen.“[/i]
„Wo ist das Mädchen?“, sagte er, „ich will es sehen, geh und hol es hierher.“ Sie ging hinaus und sagte den Dienern, das Aschenputtel sei eine Betrügerin, sie sollten es in den Hof hinabführen und ihm den Kopf abschlagen. Die Diener packten es und wollten es fortschleppen, aber er schrie so laut um Hilfe, dass der Königssohn seine Stimme vernahm, aus seinem Zimmer herbeieilte und den Befehl gab, das Mädchen augenblicklich loszulassen.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)