06.03.2018, 20:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.03.2018, 20:09 von Fredeswind.)
Hänsel und Gretel
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein armer Holzhauer, der lebte mit seiner Frau und zwei Kindern in einer dürftigen Waldhütte. Die Kinder hießen Hänsel und Gretel. Und wie sie so heranwuchsen, wurden die Zeiten immer schwerer und alle Nahrung teurer.
Eines Abends, als sie ihr hartes Lager gesucht hatten, seufzte der Mann: „Wie wollen wir nur die Kinder im Winter durchbringen, wenn wir für uns selbst nichts haben.“ Die Mutter erwiderte: „Keinen anderen Rat weiß ich, als dass du die Kinder in den Wald führst, gibst jedem ein Stückchen Brot, machst ihnen Feuer und gehst hinweg.“ „O lieber Gott, wie soll ich das vollbringen, Frau?“ „Nun wohl, so lass es bleiben!“, fuhr die böse Frau heraus: „So kannst du eine Totenlade für uns alle viere zimmern und die Kinder Hungers sterben sehen!“
Die Kinder, welche der Hunger in ihren Bettchen noch wach hielt, hörten mit an, was die Eltern sprachen. Das Schwesterlein begann zu weinen.
Hänsel aber tröstete es: „Gretel, ich helfe uns schon“, wartete, bis die Alten schliefen, wischte im Mondschein aus der Hütte und suchte weiße Steinchen, verbarg sie wohl und schlich sich wieder herein.
Am Morgen geschah, was die Eltern besprochen. Die Mutter reichte jedem Kind ein Stück Brot und sagte: „Das ist alles für heute.“ Gretel trug das Brot, Hänsel heimlich seine Steinchen.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein armer Holzhauer, der lebte mit seiner Frau und zwei Kindern in einer dürftigen Waldhütte. Die Kinder hießen Hänsel und Gretel. Und wie sie so heranwuchsen, wurden die Zeiten immer schwerer und alle Nahrung teurer.
Eines Abends, als sie ihr hartes Lager gesucht hatten, seufzte der Mann: „Wie wollen wir nur die Kinder im Winter durchbringen, wenn wir für uns selbst nichts haben.“ Die Mutter erwiderte: „Keinen anderen Rat weiß ich, als dass du die Kinder in den Wald führst, gibst jedem ein Stückchen Brot, machst ihnen Feuer und gehst hinweg.“ „O lieber Gott, wie soll ich das vollbringen, Frau?“ „Nun wohl, so lass es bleiben!“, fuhr die böse Frau heraus: „So kannst du eine Totenlade für uns alle viere zimmern und die Kinder Hungers sterben sehen!“
Die Kinder, welche der Hunger in ihren Bettchen noch wach hielt, hörten mit an, was die Eltern sprachen. Das Schwesterlein begann zu weinen.
Hänsel aber tröstete es: „Gretel, ich helfe uns schon“, wartete, bis die Alten schliefen, wischte im Mondschein aus der Hütte und suchte weiße Steinchen, verbarg sie wohl und schlich sich wieder herein.
Am Morgen geschah, was die Eltern besprochen. Die Mutter reichte jedem Kind ein Stück Brot und sagte: „Das ist alles für heute.“ Gretel trug das Brot, Hänsel heimlich seine Steinchen.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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