13.04.2018, 09:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2018, 10:19 von Fredeswind.)
Der Frosch antwortete: „Das alles mag ich nicht: aber wenn du mich lieb ghaben willst, und ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein, an deinem Tisch neben dir sitzen, von einem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das versprichst will mich dir die goldene Kugel wieder heraufholen.“ „Ach ja, ich verspreche dir alles, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst.“ Sie dachte aber: „Was der einfältige Frosch schwätzt, der sitzt im Wasser und quakt und kann keines Menschen Geselle sein.“ Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte unter und sank hinab. Über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert und hatte die Kugel dabei.
Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort. „Warte, warte!“, rief der Frosch, „nimm mich mit! Ich kann nicht so laufen wie du.“ Aber was half ihm, dass er ihr sein 'quak,quak' so laut nachschrie, als er konnte! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen musste.
Am andern Tage, als sie mit dem König und ihren Schwestern sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam,'plitsch, platsch', etwas die Marmortreppe heraufgekrochen.
Als es oben angelangt war, klopfte es an der Tür und rief:
„Königstochter, jüngste, mach mir auf!“
Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort. „Warte, warte!“, rief der Frosch, „nimm mich mit! Ich kann nicht so laufen wie du.“ Aber was half ihm, dass er ihr sein 'quak,quak' so laut nachschrie, als er konnte! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen musste.
Am andern Tage, als sie mit dem König und ihren Schwestern sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam,'plitsch, platsch', etwas die Marmortreppe heraufgekrochen.
Als es oben angelangt war, klopfte es an der Tür und rief:
„Königstochter, jüngste, mach mir auf!“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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