16.05.2018, 09:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2018, 10:01 von Fredeswind.)
Dat Erdmänneken
Das Erdmännchen
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was mal en rik Künig west, de hadde drei Döchter had, de wören alle Dage in den Schlott-Goren spazeren gaan, un de Künig, dat was so en Leivhaber von allerhand wackeren Bömen west.
Es war einmal ein reicher König gewesen, der hatte drei Töchter gehabt. Die waren alle Tage im Schlossgarten spazieren gegangen, und der König, der war so ein Liebhaber von allerhand wackeren Bäumen gewesen.
Un einen, den hadde he so leiv had, dat he denjenigen, de ünne en Appel dervon plückede, hunnerd Klafter unner de Eere verwünschede. As et nu Hervest war, da wurden de Appel an den eine Baume so raut, ase Blaud.
Und einen, den hatte er so lieb gehabt, dass er denjenigen, der ihm einen Apfel davon pflückte, hundert Klafter unter die Erde verwünschte. Als es nun Herbst war, da wurden die Äpfel an dem einen Baume so rot als wie Blut.
De drei Döchter gungen alle Dage unner den Baum un seken to, ov nig de Wind ’n Appel herunner schlagen hädde, awerst se fannen ir levedage kienen, un de Baum, de satt so vull, dat he brecken wull, un de Telgen hungen bis up de Eere.
Die drei Töchter gingen alle Tage unter den Baum und suchten zu, ob nicht der Wind einen Apfel herunter geschlagen hätte, aber sie fanden ihr Lebetage keinen und der Baum, der saß so voll, dass er brechen wollte und die Zweige hingen bis auf die Erde.
Da gelustede den jungesten Künigskinne gewaldig, un et segde to sinen Süstern: „Use Teite, de hett us viel to leiv, ase dat he us verwünschen deihe; ik glöve, dat he dat nur wegen de frümden Lude dahen hat.“
Da gelüstete es dem jüngste Königskinde gewaltig, und es sagte zu seinen Schwestern: „Unser Vater, der hat uns viel zu lieb, als dass er uns verwünschen täte; ich glaube, dass er das nur wegen der fremden Leute getan hat.“
Das Erdmännchen
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was mal en rik Künig west, de hadde drei Döchter had, de wören alle Dage in den Schlott-Goren spazeren gaan, un de Künig, dat was so en Leivhaber von allerhand wackeren Bömen west.
Es war einmal ein reicher König gewesen, der hatte drei Töchter gehabt. Die waren alle Tage im Schlossgarten spazieren gegangen, und der König, der war so ein Liebhaber von allerhand wackeren Bäumen gewesen.
Un einen, den hadde he so leiv had, dat he denjenigen, de ünne en Appel dervon plückede, hunnerd Klafter unner de Eere verwünschede. As et nu Hervest war, da wurden de Appel an den eine Baume so raut, ase Blaud.
Und einen, den hatte er so lieb gehabt, dass er denjenigen, der ihm einen Apfel davon pflückte, hundert Klafter unter die Erde verwünschte. Als es nun Herbst war, da wurden die Äpfel an dem einen Baume so rot als wie Blut.
De drei Döchter gungen alle Dage unner den Baum un seken to, ov nig de Wind ’n Appel herunner schlagen hädde, awerst se fannen ir levedage kienen, un de Baum, de satt so vull, dat he brecken wull, un de Telgen hungen bis up de Eere.
Die drei Töchter gingen alle Tage unter den Baum und suchten zu, ob nicht der Wind einen Apfel herunter geschlagen hätte, aber sie fanden ihr Lebetage keinen und der Baum, der saß so voll, dass er brechen wollte und die Zweige hingen bis auf die Erde.
Da gelustede den jungesten Künigskinne gewaldig, un et segde to sinen Süstern: „Use Teite, de hett us viel to leiv, ase dat he us verwünschen deihe; ik glöve, dat he dat nur wegen de frümden Lude dahen hat.“
Da gelüstete es dem jüngste Königskinde gewaltig, und es sagte zu seinen Schwestern: „Unser Vater, der hat uns viel zu lieb, als dass er uns verwünschen täte; ich glaube, dass er das nur wegen der fremden Leute getan hat.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)