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Die Klicky- Tort(o)ur 2019: Free Josephine!
#21
Da inzwischen die Nacht hereingebrochen war und um Ischades Unheil verheißenden Gefühlen Rechnung zu tragen, ließ Bunny Ballerina unserer halben glorreichen Roten Armee ein Licht aufgehen, indem sie aus ihrem Rollkofferuniversum ein paar mobile Beleuchtungseinrichtungen entnahm und diese austeilte.
 
   
 
 Nach deren Inbetriebnahme konnte sich das Josephine-Baker-Befreiungskommando so seinen weiteren gefahrvollen Weg durch die Schweizer Bergwelt des Jahres 1798 erleuchten. Schließlich ist es ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität, dem Tod ins Auge sehen zu können. Wobei der Autor anzumerken wünscht, daß er es ebenfalls als wesentlichen Teil von Lebensqualität versteht, daß man, wenn man schon zu Tode stürzt, den Weg nach unten bis zum finalen Aufschlag auch optisch wahrzunehmen in der Lage ist. Bedauerlicherweise können die Betroffenen zu ihren diesbezüglichen Erfahrungen aus technischen Gründen nur noch schwerlich Auskunft geben.
 
   
 
 Unvermittelt sahen sich unsere Krieger des Lichts mit Theobromé konfrontiert, der wieder mal seinem Hobby frönte, sich unserer halben glorreichen Roten Armee in den Weg zu stellen.  Während sich Lady Holz darin erging, dem manischen Kakaobaum mit Ischades abgesonderten Körperflüssigkeiten zu drohen, beschloß der Marquis de Carabas, die Dunkelheit von einem potentiell bedrohlichen Gegner in einen Verbündeten zu wandeln und diese zu nutzen, um sich still, heimlich und leise an dem Amokbaum vorbeizuschleichen.
 
   
 
Mit deaktivierten mobilen Beleuchtungseinrichtungen gelang es unseren Kriegern des nun erloschenen Lichts, sich den Blicken des manischen Blödbaums zu entziehen, während Ischade dazu überging, sich tatsächlich in der Absonderung von Körperflüssigkeiten zu ergehen und Holzdame dies zum Anlaß nahm, Theobromé angemessen umzutaufen. Trotz dieser nicht wirklich hilfreichen taktischen Maßnahmen hatte der Marquis de Carabas noch die Hoffnung, daß sein Plan wie ein Hefeteig aufgehen könnte. Wenn nur Lady Sarah nicht mit singen beginnen würde....
 
   
 
Und NATÜRLICH startete Lady Sarah eine Gesangseinlage, während Bunny Ballerina lautstark den mangelnden Unterhaltungswert dieses Manövers beklagte und der HUHU!-Berg sich im ebenfalls geräuschvollen Ausüben von Schabernack betätigte und dazu den Schritt des Blödbaums genauer inspizierte und kommentierte. Trotzdem gelang es unserem Josephine-Baker-Befreiungskommando sich dem niederträchtigen Wirken Theobromés zu entziehen. Und immerhin war Ischade ob ihrer wiederholten und fortgesetzten Absonderung von Körperflüssigkeiten noch nicht vollständig dehydriert.
 
   
 
Nachdem der Bossgegner des 2. Levels Theobromé passiert war, ging der Marquis de Carabas nichtsdestotrotz dazu über, das Unternehmen im großen, ganzen und en detail zu in Frage zu stellen und Lady Holz eine Metamorphose ihrer Figur zu konstatieren, während der HUHU!-Berg Erich Kästner und Ischade Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington zitierten.
 
   
 
Plötzlich stieß unsere halbe glorreiche Rote Armee während ihrer lustigen Nachtwanderung auf ein seltsames Arrangement aus seltsamen Leuten, die seltsamerweise dennoch keine Schweizer waren und sich um ein prasselndes Lagerfeuer eingefunden hatten, was dem Autor jetzt nicht ganz so seltsam erscheint. Der Obermufti dieser eigenartigen Pfadfindertruppe deklamierte etwas auf Bildisch und erinnerte in seinem salbungs- und huldvollen Ton an eine Performance Aleister Crowleys oder Ulrike Meinhofs. Während Ischade die Äußerungen des Pfadfinder-Mullahs sprachlich als Maya-Variante des Aztekischen einordnen konnte, erging sich der Rest unserer Heldentruppe in Ratlosigkeit und versuchte dies zu kompensieren, indem sich die Angehörigen derselben in allen möglichen Sprachen und Schriften fragten, was die Leute denn da wohl reden mögen.
 
     
 
Und so entging allen, daß es sich hier um die Entstehungsgeschichte Malinchés handelte:
 
… und die alten Priester der noch älteren Gottheiten befragten das noch viel ältere Orakel nach der Frage auf die Antwort „42“. Ometotchtli, der Gott der Betrunkenheit und des Rausches, tat darauf Kund, daß ein güldener Blechmann von weit, weit her kommen und unserer Kultur Tod und Vernichtung bringen würde.
Doch der dauerbesoffene und -bekhiffte große Ometotchtli zeigte uns in seiner deliriösen Weisheit einen Ausweg auf, einen Weg, wie wir Azteken wenigstens EINEN wesentlichen Aspekt unserer Kultur  über ihren Untergang hinweg zu retten vermögen können: eine kybernetische Kriegerin soll das Geheimnis unserer Schokolade schützen und bewahren.
Zur Erschaffung dieser mechanischen Streiterin offenbarte uns der große und dauerpralle Gott Ometotchtli einen Bauplan im AUTOCAD-Format, den wir durch den taiwanischen Auftragsfertiger 鴻海精密工業股份有限公司 / 鸿海精密工业股份有限公司 manifestieren ließen.
Doch nach der Auslieferung unserer Blechamazone mußten wir feststellen, daß diese zwar mechanisch funktionstüchtig war, aber etwas entscheidendes fehlte. Nein, nicht die Batterien, die gehörten zum Lieferumfang. Dafür mangelte es unserer Terminatoreuse an metaphysischem Antrieb, ihr fehlte der GEIST.
 Und so baten wir nochmals den großen Gott des Rausches Ometotchtli um Rat. Und bevor dessen Verstand vollständig dem Korsakow-Syndrom erlag, gab er noch den Hinweis, daß es den Geist und die Seele eines Menschenkindes bedarf, um unsere Schokokriegerin zu vervollständigen. Und er hieß uns, der Transfer von Geist und Seele, vom Menschen zur Maschine mit unserem Inversen-Fluktuationsstrahl-Solarium in der „ARE YOU NUTS?!?“-Einstellung zu vollziehen, mit dem wir sonst auf Stufe 2 unseren rötlichen Teint zu pflegen pflegen.
Gehorsamst und demütigst befolgten wir die Weisungen des großen Flaschengeists Ometotchtli.
Zum großen Bedauern der alten Priester der noch älteren Gottheiten fand sich allerdings kein Freiwilliger, der seinen Geist und seine Seele zur Verfügung stellen wollte, niemand sah sich dieser Herausforderung gewachsen. Und so stöberten die alten Priester der noch älteren Gottheiten im Darkweb auf der Black-Market-Seite „Silkroad 3.1“ (http://silkroad7rn2puhj.onion/) in der Rubrik „Waffen, Drogen, Frauen, Anti-Durchfallmittel“ nach geeigneten Kandidaten. Und sie fanden eine Frau aus hohem und reichem Hause, die ihre Tochter Malinché zum Verkauf anbot, um sich vom Erlös diese zu dieser Zeit total angesagten Glitzersandälchen von Dior leisten zu können.
Schnell wurde man sich handelseinig und wir konnten die Streiterin für unsere Sache endlich fertigstellen und in Betrieb nehmen.
 
   
 
Übrigens konnte die durch die erforderliche Prozedur entgeisterte, entseelte und dadurch völlig verblödete Fleisch-und-Blut-Malinché Asyl in der Schweiz erlangen, wo sie ein einheimisches Grasrind heiratete, mit ihm viele kleine, blöde „Brown-Swiss“-Braunrinder zeugte und schließlich die schweizer Staatsangehörigkeit verliehen bekam. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. MÚH!
Und wie sich unsere Ein-Blechmädel-Armee auf Patrouille durch den Dschungel befand, stieß sie unvermittelt auf Hernán Cortés de Monroy i Pizarro Altamirano, Marqués del Valle de Oaxaca, unserem bösesten Feind und gnadenlosen Zerstörer. So schloß sich der Kreis des Schicksals, des Schicksals unseres Volkes und unserer Kultur: Malinché war ob des Anblicks dieses güldenen Heinis hoch zu weißem Roß geblendet und unauslöschlich verknallt.
 

     
 
Und so erfüllte Manlinché ihre Bestimmung, die heilige Schokolade zu schützen, um den Preis der Vernichtung unseres Volkes, indem sie zur hörigen Handlangerin Cortés wurde...
 
Abrupt unterbrach der Azteken-Muezzin seine Ausführungen, um seine Pfadfindertruppe auf das Auftauchen einer Horde offensichtlich fremdenfeindlicher Mammuts hinzuweisen.
Während der Marquis de Carabas und Lady Holz sich in Betrachtungen primärer Geschlechts- und anderer Körperteile ergingen, entwickelte Bunny Ballerina eine interessante evolutionstheoretische These: Hannibal brachte Elefanten in die Schweiz, wo sie sich ob der Umgebung offensichtlich in Devolution übten und wieder zu Mammuts entwickelten. Wobei der Autor die Ansicht vertritt, daß, wäre Hannibal durch Potsdam gezogen, heute in Brandenburg eine Horde Operetten-Elefanten herumlaufen würde, auch „Operettenfanten“ genannt.
 
   
 
Die Sprechblase des Fähnlein Aztekenschweifs beweist, daß es seine taktische Situation völlig richtig einschätzte, als das Rudel Mammuts zum Angriff blies und losstürmte, so daß sich die Pfadfindertruppe in einem taktischen Ausweichmanöver Namens Rückzug übte. Immerhin war das Getrampel und Getröte dazu geeignet, Lady Sarahs Gesang zu übertönen und den HUHU!-Berg zum umfallen zu bewegen.
 
   
 
Nachdem die aztekischen Pfadfinder und die Mammuthorde bis auf weiteres miteinander beschäftigt schienen, entschloß sich der Marquis de Carabas, seinem Verdacht, den er schon seit Bild #7 hegte, nachzugehen und die ominöse Kiste der Fluchtindios zu untersuchen. Und tatsächlich: unsere Helden fanden eben dort den Kopf von Blech-Malinché, dem einstigen Kakaovollautomaten und der zukünftigen Herrin des Feuers und der Schokolade, während der HUHU!-Berg sich in brandschutztechnischen Betrachtungen in Bezug auf Ischades Schwanz erging.
 
   
    
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#22
Netterweise schauten auch noch Kate Quixote und Sancho Oscar vorbei, um sich nach Hans Vorarlberg oder lebenden Mammuts zu erkundigen. Wobei Lady Sarah den Verdacht hegte, daß es sich auch um ein Mammut Namens „Hans“ handeln könnte und der HUHU!-Berg darüber klagte, daß für seine Sprechblase kaum Platz auf dem Bild sei.
Da sich Ischade in entspanntem Schweigen erging und Bunny Ballerina und der Marquis de Carabas auch nicht wirklich weiterhelfen konnten oder wollten, fühlte sich Lady Holz dazu genötigt, den beiden Windmühlenkriegern den Tip zu geben, den unverkennbaren Sprechblasen der Azteken zu folgen, mit denen diese für sie taktisch suboptimale Situationen zu illustrieren und kommunizieren zu pflegen scheinen. Holzdame war selbst ob ihrer überbordenden Hilfsbereitschaft überrascht. Aber sie war heute gut drauf, seitdem sie feststellen durfte, nach eigenen Worten „bis zum Arsch in Gras“ zu stehen.  
 
   

Anmerkung Ischade: Ich entschuldige mich für die krankheitsbedingte Verzögerung unserer Rallyegeschichte.
    
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#23
He, da gibt's nichts zu entschuldigen. Krank ist krank und Playmo ein Hobby und kein Job!  Zwink
...auch wenn ich natürlich die Fortsetzung heiß erwartet habe.

Mal wieder prall gespickt mit Kalauern (ich liebe den mit Licht light, glutenfrei und vegetarisch) Grinsen Und die Mischung aus aztekischer Geschichte und Anhalter durch die Galaxis, wie kommt man bloß auf sowas?  grübeln


... Jetzt weiß ich auch, warum Theobromé so prall voller Früchte war, Idee so eifrig, wie du den gedüngt hast... Pfeif
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#24
(29.04.2019, 17:32)Artona schrieb: Mal wieder prall gespickt mit Kalauern (ich liebe den mit Licht light, glutenfrei und vegetarisch) Grinsen Und die Mischung aus aztekischer Geschichte und Anhalter durch die Galaxis, wie kommt man bloß auf sowas?  grübeln

Also in Potsdam zu wohnen, hilft da schon ungemein!
    
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#25
Nachdem Kate Quixote und Sancho Oscar ihre Suche nach dem Kampf gegen die Windmammuts wiederaufnehmen konnten, erging sich unser Josephine-Baker-Befreiungskommando in einer der Lieblingsbeschäftigungen marodierender Armeen und raubte den Kopf Malinchés aus der Truhe. Wobei dieser seinen Unwillen bekundete, von der dunklen Truhe in einen dunklen Hackenporsche umziehen zu müssen, weil da auch dunkel und dunkel ist doof. Wobei der Autor allerdings die heitere Hoffnung hegt, daß Bunnys Trolley bestimmt auch mit Kabelfernsehen ausgestattet ist.
Übrigens qualifizierte sich die Truhe der Indios durch das zumindest gedankliche Artikulierten von Sonderwünschen als Koffer, indessen offensichtlich in einer Variante ohne Fahr- beziehungsweise Gehwerk.
 
   
 
Schon im Bild zuvor hatte HUHU!-Berg ein flaues Gefühl im Magen, was sich NICHT durch den übermäßigen Verzehr von Schokolade erklären ließ. Also versteckte er sich in hohem Gras und rezitierte Inhalte aus dem „H.M. Government Public Service Films“-Informationsvideo #42 „HOW NOT TO BE SEEN“.
Und die folgenden Ereignisse gaben ihm durchaus Recht, zumindest was das Verstecken angeht:
 
 
Die Silhouette eines kopflosen Reiters schien sich aus dem nebelverhüllten Berghang zu schälen, langsam wie in Zeitlupe glitt die Gestalt durch die wabernen Schwaden, gleichzeitig schien sie im rasenden Parforceritt direkt auf unsere halbe glorreiche Rote Armee loszupreschen, die sich ob dieses Anblicks durchaus beeindruckt zeigte.
 
     
 
Allmählich ging unseren tapferen Helden auf, daß es sich bei dem Angreifer um ebendiese „Malinché, le cavalier sans tête“ handeln mußte, von der die drei lustigen Herren von Napoleons Militärtankstelle gesprochen hatten.
Als Reaktion auf diese Attacke ergingen sich Ischade, HUHU!-Berg  und Lady Holz in der defensivtaktischen Maßnahme Verstecken, während der Marquis de Carabas es für sinnvoll hielt, dummes Zoich zu reden und Lady Sarah zum Singen überging.  Wobei der Autor an dieser Stelle seine Erleichterung zum Ausdruck bringen möchte, daß es sich hierbei zum Glück um eine Bildergeschichte und nicht um ein Musical handelt. Seiner Meinung nach wäre Lady Sarahs Gesang durchaus dazu geeignet, ein hocheffektives Massenvernichtungsvideo zu produzieren.
Nur Bunny Ballerina zeigte sich dazu in der Lage, die Situation spontan richtig einzuschätzen. Sie dachte sich: „Malinché ist auf der Jagd nach ihrem Kopf, das ist ihre Motivation. Also einfach Malinché ihren Kopf wieder zukommen lassen, dann Kopf wieder da und Motivation weg.
 
     
 
Um ihren Geistesblitz zu realisieren, schleuderte Bunny Ballerina Malinchés Kopf in Richtung des angreifenden Reiters. Und so segelte la tête de chevalier in einer perfekten ballistischen Kurve am HUHU!-Berg vorbei genau auf den Rumpf der berittenen Torso-Amazone. Das mußte man Bunny Ballerina lassen: auch wenn das Mädel sonst nichts kann, aber mobile Meta-Universen auf Rollen durch die Landschaft schleifen und Köpfe kybernetischer Blechorganismen punktgenau ins Ziel schleudern, DAS konnte sie.
 

     
 
Doch obwohl durch Bunnys Wurfübung Malinché nun wieder komplettiert war, schien diese Aktion offenbar nicht dazu geeignet, den Zorn der Angreiferin zu besänftigen, ihr Blut- beziehungsweise Kopfdurst schien unstillbar zu sein. Kopf wieder da hin oder her, Malinché sann auf RACHE.
Glücklicherweise tauchte, bevor es zur unmittelbaren Konfrontation kommen konnte, der gläserne und glitzernde Space-and-time-warp-Fahrstuhl auf, in welchen sich unser Josephine-Baker-Befreiungskommando flüchten konnte.
 
   
 
Während unsere halbe glorreiche Rote Armee mit der Bedienung ihres Fluchtvehikels haderte, erschien in unmittelbarer Nähe eine Art hochkariöser Höllenschlund, dessen Zähne nicht etwa durch den Konsum von Schokolade zerstört, sondern aus Schokolade BESTANDEN. Ebendiese Beschaffenheit wies die Körperöffnung im Boden nicht als Zugang zur Hölle, sondern zu Xibalbá aus, einem „Ort der Angst“, eher vergleichbar mit einem Fegefeuer als einer Hölle. Dort hatten Seelen die Gelegenheit, sich von den Vergehen, zuviel Schokolade gegessen und/oder dem Gott Ometotchtli gehuldigt zu haben, läutern zu lassen, indem sie an einer epischen Bürokratieoperette partizipierten. Durch das Stellen von Anträgen auf Anträge für ein Antragserteilungsprüfungsfeststellungsverfahren nach §69 AAARGH-PuFF-GwGggWg, konnten die Delinquenten die 9 Stufen dieses kafkaesken Ortes durchlaufen und nach erfolgreicher Beantragung und erfolgter Gängelung wieder verlassen.
 

   

 
Als die heranpreschende Malinché den Zugang zu Xibalbá erblickte, übermannte sie Sehnsucht und Verlangen nach diesem Ort. So ließ die güldene Blechkriegerin von ihrem Vorhaben ab, noch ein paar weitere Köpfe zu ernten, und beschloß, heim ins Reich des Feuers zu reiten und durch die Körperöffnung im Boden nach Xibalbá zu stürzen, zu einem Ort, an dem sie einen Antrag auf ein Antragserteilungsprüfungsfeststellungsverfahren nach §69 AAARGH-PuFF-GwGggWg stellen und so Läuterung von ihren Untaten erfahren konnte.
 
   

 
Während Malinché das Aufpolieren ihres Karmas in Angriff nahm, konnte unsere halbe glorreiche Rote Armee den lustigen Fahrstuhl programmieren und so ihre Reise fortsetzen, wohin und wannhin auch immer. Und Koffer konnte nun unbehelligt weiter vor sich hin nörgeln, der wohl zu lange Umgang mit Ischade gehabt hatte und obendrein noch von Lady Holz bestiegen worden war.

   

Hier endet die zweite Etappe!

    
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#26
Ich liebe deine/eure Geschichte!
Es ist ein genialer Mix aus Spannung, Abenteuer und Skurilität!  Danke
Danke!
Liebe Grüße Kavalier  

Michael
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#27
Einfach herrlich!
Das hat mir gerade das Aufstehen versüßt!
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#28
Wie skurril ist das denn!  daumen  

Einfach genial!  Cool 


LG Irmtraud  fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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#29
Allmählich begann sich die Welt wieder in den gewohnten Konturen zu manifestieren, das Glitzern verlor sich langsam und die Fahrstuhlmusik verklang: unsere halbe glorreiche Rote Armee war am Ziel. Wo und wann das auch immer sein mochte, das Wetter war jedenfalls nicht besonders einladend.
 
     
 
Nachdem sich unsere Helden in ihrem jedenfalls für eine halbe glorreiche Rote Armee räumlich etwas knapp bemessenen Fortbewegungsmittel durch Raum und Zeit sortiert hatten, versuchten sie, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Die Bedienkonsole des space&time-warp-Fahrstuhls verkündete allerdings, dass das System jetzt upgedated werden möchte.
Bis die dringend erforderlichen 3 dutzend Updates heruntergeladen und installiert waren, gaben sich unsere Helden in Betrachtungen bezüglich der Vorzüge von Enge, Feuchtigkeit, suboptimalen Wetters und dem Singen schmutziger Lieder hin, bis der Bildschirm zu guter Letzt folgende Auskunft gab:
 
   
 
„Für präzisere Angaben zu Ort und Zeit müssen Sie kostenpflichtig auf die SuperDuper-BlingBlingBling-Version von Windoof 2364 updaten.“
 
   
 
Unsere Protagonisten zogen es allerdings vor, sich der Feuchte, Enge und den Dummdreistigkeiten des penetrant blöden Bedienterminals des Fahrstuhls durch Raum und Zeit zu entziehen und traten ins NOCH feuchtere Freie, um dort ein ebenso feuchtes Gänsebliemschn zu bewundern.
 Aufgrund seiner eingeschränkter Mobilität sah das Bliemschn allerdings davon ab, sich der halben glorreichen Roten Armee anzuschließen, womit es auch nicht in den Genuß von de Carabas Spezialdüngelösung mit Bromocrptin kommen konnte.
 
   
 
Inzwischen entfesselte sich ein Sturm aus Wind, Wassertropfen, Blitz und Donner, er schien geneigt, die ganze Welt mit seiner verheerenden Gewalt auslöschen zu wollen.
Da, ein gewaltiger Blitz zerriß förmlich den Himmel und in seinem Lichtschein konnte unsere glorreiche halbe Rote Armee ein Bauwerk am anderen Ufer des Sees erkennen, das mit der Darstellung auf dem Bedienterminal ihres Fluchtfahrstuhls große Ähnlichkeit hatte. DAS mußte die Villa Diodati sein. Dort konnten sie vielleicht Unterschlupf finden und die Bewohner oder irgendwelche Grasrinder fragen, wo denn Josephine Baker zu finden sein könnte.
Die Idee des Marquis de Carabas, die kürzeste Strecke zu wählen und durch den See zu schwimmen, wurde ob des Gewitters von unseren Helden allerdings verworfen. Niemand beabsichtigte den Ehrgeiz zu entwickeln, im Wasser zu sein, wenn der Blitz einschlägt und so defibrilliert und galvanisiert zu werden.
Stattdessen zogen es unsere Protagonisten vor, den Weg zu Fuß am Seeufer entlang zu nehmen.
 
   
 
Bald darauf befand sich unsere Truppe vor der beeindruckenden Villa Diodati und erging sich darin, dummes Zeug zu reden und zu singen. Aber das kennen wir ja schon. *seufz*
 
   
 
Doch anstatt sich zeitnah ins Trockene zu begeben, zog es unser Josephine-Baker-Befreiungskommando vor, im Regen herumzustehen und einer Peepshow Ischades beizuwohnen, die sie ob des Anlegens ihrer grande toilette zu zelebrieren gedachte.
Der HUHU!-Berg allerdings hatte dafür keinen Sinn, er hielt es für erforderlich, sich bei der Bildregie über seine vermeintliche Verstümmelung und Degradierung vom „HUHU!-Berg“ zum „HU!-Berg“ zu beklagen.
 
   
 
Während Bunny Ballerina und Lady Sarah Ischade beim peepen sekundierten, machte sich Lady Holz große Sorgen in Bezug auf die physische und psychische Gesundheit des Marquis de Carabas, und wies ihn von daher an, solange angestrengt woanders hin zu gucken.
Als quasi kleines Intermezzo möchte der Autor die Zeit für Ischades Fleischbeschauveranstaltung nutzen, um der Etymologie des Namens „Diodati“ nachzugehen. Jemand, der vom klassischen Latein genausoviel Ahnung wie der Autor von Plasmaphysik hat, könnte den Namen mit „von Gott gegeben“ übersetzen, was aber wohl niemanden wirklich überzeugen kann. Von daher könnte es ja auch ein anagrammisches, rekursives Akronym sein, zum Beispiel „Idiota D.“ mit „Diodati“ als „D.“. Und so weiter, eben rekursiv. Oder man könnte den Namen auch rückwärts lesen, also „Itadoid“, was nach Einschätzung des Autors nach einer national-italienischen Einigungsrevolution klingt. Möglicherweise steckten ja die Bewohner des Hauses mit Giuseppe Garibaldi unter einer Decke, und/oder mit Opus Dei, NSA, Aliens, Freimaurern, CIA, Juden, FPÖ oder DIE PARTEI...
 
   
 
Nach Ischades erfolgreich abgeschlossenem Garderobenwechsel setzten unsere Helden ihren Weg zur Villa Diodati (warum auch immer die so heißen mag, wie sie heißt) fort.
Dabei fiel es ihnen (endlich) wie Akkuschrauber von den Augen (von wegen Geräteschuppen und so): dieser Ort war im Sommer 1816 der Geburtsort und das Epizentrum der phantastischen Literatur.  Ein Zirkel sogenannter Laudanumliteraten erging sich hier in einem hedonistischen Brainstorming, welches unter anderem Werke wie Mary Shelleys (damals noch Wollstonecraft) „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ oder „Der Vampir“ von John Polidori, für das Lord Byron mit einem literarischen Fragment die Vorlage geliefert hatte, hervorbrachte.
Komplettiert wurde der Reigen von Mary Wollstonecrafts zukünftigem Ehemann Percy Shelley und ihrer Stiefschwester Clair Clairmont. Wobei Letzterer nachgesagt wird, daß ihre Reise dorthin als Finte gedacht war, um sich „Zugang“ zu Lord Byron zu verschaffen. Was man sich auch immer darunter vorstellen mag. Aber vielleicht war ja auch einfach nur ihr Fernseher zu Hause kaputt.
Um diesem gereiften Bewusstsein Rechnung zu tragen, marschierte unser Josephine-Baker-Befreiungskommando weiter auf sein Ziel zu und rezitierte dabei Stanley Taylor Coleridge, John Keats, Thomas de Quincey, Arthur Rimbault, Oscar Wilde und Heinrich Heine.
 
   
 
Obwohl nicht weit entfernt, konnten wegen der schlechten Sichtbedingungen durch das suboptimale Wetter unsere Protagonisten nur drei Schemen vor sich ausmachen, die ebenfalls auf die Villa zustrebten. Doch auch bei einwandfreier Sicht hätten unsere Helden diese Gestalten wohl nicht erkannt, sie hielten sie ohnehin ob ihrer weißen Fummel und seltsamen Frisuren vielleicht für die Angehörigen einer Sekte, deren Mitglieder sich gegenseitig rituell mit Armbrüsten niederzustrecken pflegen.
Doch die drei Gestalten waren nichts weniger als das, sondern Percy Shelley, seine zukünftige Frau Mary Wollstonecraft und ihre Halbschwester Clair Clairmont, die Lord Byron und seinen Lustknaben John Polidori heimzusuchen beabsichtigten.
 

   
    
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#30
H E R R L I C H ! Davon kann ich nicht genug bekommen.

Mehr! Mehr! Mehr!
Kraki
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