16.10.2018, 12:58
Do schickt der Ätte der Uele is Holz um e söttige Wäidlig z' mache. Er hat flißig gewärret und derzue gpsiffe. Z' Mittag, wo d' Sunne am höchste gstande isch, chunt es chlis isigs Manndle und frogt was er do mach. Der Uele gitt em zur Antwort: „Chelle.“ Das isig Männdle säit: „ No es sölle si und blibe.“ Z' Obe meint der Uele er heb jetz e Wäidlig gmacht, aber woner het welle isitze, so sinds alles Chelle gsi. Der anner Tag got der Säme e Wald, aber s' isch em ganz gliche gange wie im Uele.
Da schickte der Vater den Uli ins Holz, um einen solchen Nachen zu machen. Er hat fleißig gewerkelt und dazu gepfiffen. Zu Mittag, als die Sonne am höchsten gestanden ist, kam das kleine eisgraue Männlein und fragte, was er da mache. Der Uli gab ihm zur Antwort: „Kellen.“ Das eisgraue Männlein sagte: „Nun, es solle sein und bleiben.“ Zu Abend meinte der Uli, er habe jetzt einen Nachen gemacht; aber wo er sich hat wollen hineinsetzen, so sind's lauter Kellen gewesen. Am andern Tag ging der Samuel in den Wald; aber es ist ihm ganz gleich gegangen wie dem Ulrich.
Am dritte Tag got der dumm Hans. Er schafft rächt flißig, daß es im ganze Wald tönt vo sine chräftige Schläge, derzue singt er und pfift er rächt lustig.
Am dritten Tag ging der dumme Hans. Er schaffte recht fleißig, so dass der ganze Wald tönte von seinen kräftigen Schlägen, dazu sang und pfiff er recht lustig.
Da chunt wieder das chli Manndle z' Mittag, wos am heißeste gsi isch, und frogt was er do mach. „E Wäidlig, de uf em drochne Land wäidliger got as uf em Wasser.“ Un wenn er dermit fertig seig, so chom er d' Chönigstochter zur Frau über. „No“, säit das Manndle, „es söll e so äine ge und blibe.“
Da kam wieder das kleine Männlein zu Mittag, wo es am heißesten gewesen ist, und fragte, was er da mache. „Einen Nachen, der auf dem trockenen Land besser geht als auf dem Wasser.“ Und wenn er damit fertig sei, so bekäme er die Königstochter zur Frau. „Nun“, sagte das Männlein, „es soll so einen geben und bleiben.“
Z' Obe, wo d' Sunne aber z' Gold gange isch, isch der Hans au fertig gsi mit sim Wäidlig und Gscher. Er sitzt i und ruederet der Residenz zue. Der Wäidlig isch aber so gschwind gange wie der Wind.
Zu Abend, wo die Sonne aber zu Gold gegangen ist, ist der Hans auch fertig gewesen mit seinem Nachen und allem Drum und Dran. Er saß hinein und ruderte der Residenz zu. Der Nachen ist aber so geschwind gegangen wie der Wind.
Da schickte der Vater den Uli ins Holz, um einen solchen Nachen zu machen. Er hat fleißig gewerkelt und dazu gepfiffen. Zu Mittag, als die Sonne am höchsten gestanden ist, kam das kleine eisgraue Männlein und fragte, was er da mache. Der Uli gab ihm zur Antwort: „Kellen.“ Das eisgraue Männlein sagte: „Nun, es solle sein und bleiben.“ Zu Abend meinte der Uli, er habe jetzt einen Nachen gemacht; aber wo er sich hat wollen hineinsetzen, so sind's lauter Kellen gewesen. Am andern Tag ging der Samuel in den Wald; aber es ist ihm ganz gleich gegangen wie dem Ulrich.
Am dritte Tag got der dumm Hans. Er schafft rächt flißig, daß es im ganze Wald tönt vo sine chräftige Schläge, derzue singt er und pfift er rächt lustig.
Am dritten Tag ging der dumme Hans. Er schaffte recht fleißig, so dass der ganze Wald tönte von seinen kräftigen Schlägen, dazu sang und pfiff er recht lustig.
Da chunt wieder das chli Manndle z' Mittag, wos am heißeste gsi isch, und frogt was er do mach. „E Wäidlig, de uf em drochne Land wäidliger got as uf em Wasser.“ Un wenn er dermit fertig seig, so chom er d' Chönigstochter zur Frau über. „No“, säit das Manndle, „es söll e so äine ge und blibe.“
Da kam wieder das kleine Männlein zu Mittag, wo es am heißesten gewesen ist, und fragte, was er da mache. „Einen Nachen, der auf dem trockenen Land besser geht als auf dem Wasser.“ Und wenn er damit fertig sei, so bekäme er die Königstochter zur Frau. „Nun“, sagte das Männlein, „es soll so einen geben und bleiben.“
Z' Obe, wo d' Sunne aber z' Gold gange isch, isch der Hans au fertig gsi mit sim Wäidlig und Gscher. Er sitzt i und ruederet der Residenz zue. Der Wäidlig isch aber so gschwind gange wie der Wind.
Zu Abend, wo die Sonne aber zu Gold gegangen ist, ist der Hans auch fertig gewesen mit seinem Nachen und allem Drum und Dran. Er saß hinein und ruderte der Residenz zu. Der Nachen ist aber so geschwind gegangen wie der Wind.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)