17.10.2018, 10:16
Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em's denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z' mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut und säit zum Hans er well ne zum Dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans: näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z'friede, und isch witer gange.
Zuerst kam er zum Mann beim Wasser, der fragte ihn gleich, was der Vogel Greif gesagt habe, da sagte der Hans, er solle ihn erst hinübertragen, er wolle es ihm dann drüben sagen. Da trug ihn der Mann hinüber. Wo er drüben gewesen ist, so sagte ihm der Hans, er sollte nur einmal einen einzigen mitten hinein stellen, er müsste dann keinen mehr hinübertragen. Da hat sich der Mann großartig gefreut und sagte zum Hans, er wolle ihn zum Dank noch einmal hinüber und herübertragen. Da sagte der Hans: nein, er wolle ihm die Mühe ersparen, er sei so schon mit ihm zufrieden und ist weiter gegangen.
Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d' Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d' Chellerstäge ab und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre und gits der Tochter i d' Händ, und die springt em ab der Achsle abe und vor im d' Stäge uf, und isch ganz gsund gsi.
Da kam er zu dem Schloss, wo die Tochter krank gewesen ist, die nahm er auf die Achsel, denn sie hat nicht können laufen, und trug sie die Kellerstiege hinab und nahm das Krötennest unter der untersten Stufe vor und gab es der Tochter in die Hände: und die sprang ihm von der Achsel herab, und vor ihm die Stiege hinauf und ist ganz gesund gewesen.
Jetz händ der Vater und d' Mueter e grüsliche Freud gha und händ dem Hans Gschänke gmacht vo Gold und Silber: und was er nume het welle, das händ sem gge.
Jetzt hatten der Vater und die Mutter eine große Freude gehabt und haben dem Hans Geschenke gemacht von Gold und Silber; und was er nur immer hat wollen, das haben sie ihm gegeben.
Wo do der Hans is an der Schloß cho isch, isch er gli is Holzhus gange, und het hinder der Thör under der Holzbige de Schlüssel richtig gfunde, und het ne do dem Herr brocht.
Wie da der Hans in das andere Schloss gekommen ist, ist er gleich ins Holzhaus gegangen und hat hinter der Tür unter dem Holzbeug den Schlüssel richtig gefunden und hat ihn dann dem Herrn gebracht.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)