31.10.2018, 11:23
Die kluge Bauerntochter
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein armer Bauer, der hatte kein Land, nur ein kleines Häuschen und eine alleinige Tochter. Da sprach dir Tochter eines Tages: „Wir sollten den Herrn König um ein Stückchen Rottland bitten.“
Da der König ihre Armut hörte, schenkte er ihnen auch ein Eckchen Rasen. Den hackten sie und ihr Vater um und wollten ein wenig Korn und der Art Frucht darauf säen. Als sie den Acker beinahe herum hatten, so fanden sie in der Erde einen Mörser von purem Gold.
„Hör“, sagte der Vater, „weil unser Herr König so gnädig gewesen ist und uns diesen Acker geschenkt hat, so müssen wir ihm den Mörser dafür geben.“ Die Tochter aber sagte: „Vater, wenn wir den Mörser haben und haben den Stößel nicht, dann müssen wir auch den Stößel herbeischaffen. Darum schweigt lieber still!“
Er wollte ihr aber nicht gehorchen, nahm den Mörser, trug den zum König und sagte, den hätte er gefunden in der Heide, ob er ihn als eine Verehrung annehmen wollte.
Der König nahm den Mörser und fragte, ob er nichts mehr gefunden hätte. „Nein.“, antwortete der Bauer. Da sagte der König, er solle nun auch den Stößel herbeischaffen. Der Bauer sprach, den hätten sie nicht gefunden; aber das half ihm soviel, als hätte er's in den Wind gesagt.
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein armer Bauer, der hatte kein Land, nur ein kleines Häuschen und eine alleinige Tochter. Da sprach dir Tochter eines Tages: „Wir sollten den Herrn König um ein Stückchen Rottland bitten.“
Da der König ihre Armut hörte, schenkte er ihnen auch ein Eckchen Rasen. Den hackten sie und ihr Vater um und wollten ein wenig Korn und der Art Frucht darauf säen. Als sie den Acker beinahe herum hatten, so fanden sie in der Erde einen Mörser von purem Gold.
„Hör“, sagte der Vater, „weil unser Herr König so gnädig gewesen ist und uns diesen Acker geschenkt hat, so müssen wir ihm den Mörser dafür geben.“ Die Tochter aber sagte: „Vater, wenn wir den Mörser haben und haben den Stößel nicht, dann müssen wir auch den Stößel herbeischaffen. Darum schweigt lieber still!“
Er wollte ihr aber nicht gehorchen, nahm den Mörser, trug den zum König und sagte, den hätte er gefunden in der Heide, ob er ihn als eine Verehrung annehmen wollte.
Der König nahm den Mörser und fragte, ob er nichts mehr gefunden hätte. „Nein.“, antwortete der Bauer. Da sagte der König, er solle nun auch den Stößel herbeischaffen. Der Bauer sprach, den hätten sie nicht gefunden; aber das half ihm soviel, als hätte er's in den Wind gesagt.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)