25.01.2019, 17:57
Ase de ole Fru dat hörde, da word se ganz fründlich, und trog se över’t Water, un gab er ’n Roe un sehde to er: „Un gah man jümmer up düsen Wege to, mine Dochter; un wenn du bie einen groten schwarten Hund vorbei kümmst, so must du still, um drist, un one to lachen, un one ün an to kicken, vorbei gaan. Dann kümmest du an ’n grot open Schlott.
Als die alte Frau das hörte, da wurde sie ganz freundlich, und trug sie übers Wasser und gab ihr eine Rute, und sagte zu ihr: „Und geh nur immer auf diesem Wege zu, meine Tochter, und wenn du bei einem großen schwarzen Hund vorbeikommst, so musst du still und dreist, und ohne zu lachen und ohne ihn anzugucken, vorbeigehn. Dann kommst du an ein großes offenes Schloss.
Up’n Süll most du de Roe fallen laten un stracks dörch dat Schlott an den annern Side wier herut gahen; da is ’n olen Brunnen, darut is ’n groten Boom wassen, daran hänget ’n Vugel im Buer, den nümm af, dann nümm noch ’n Glaß Water uk den Brunnen, un gaa mit düsen beiden den sülvigen Weg wier torügge.
Auf der Schwelle musst du die Rute fallen lassen und stracks durch das Schloss an der anderen Seite wieder herausgehen. Da ist ein alter Brunnen, daraus ist ein großer Baum gewachsen, daran hängt ein Vogel im Bauer, den nimm auf. Dann nimm noch ein Glas Wasser aus dem Brunnen und geh mit diesen beiden denselben Weg wieder zurück.
Up den Süll nümm de Roe auck wier mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie kummst, so schlah ün in’t Gesicht, averst sü to, dat du ün treppest, un dann kumm nur wier to mie torügge.“
Auf der Schwelle nimm die Rute auch wieder mit, und wenn du dann wieder bei dem Hund vorbeikommst, so schlag ihn ins Gesicht, aber sieh zu, dass du ihn triffst, und dann komm nur wieder zu mir zurück.
Da fand se et grade so, ase de Fru et sagd hadde, un up den Rückwege da fand se de beiden Broer, de sik de halve Welt dorchsöcht hadden. Se ging tosammen, bis wo der swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören und trog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern averst gingen alle na den olen Fisker un alle wören froh, dat se sik wier funnen hadden, den Vügel averst hüngen se an der Wand.
Da fand sie es gerade so, wie die Frau es gesagt hatte, und auf dem Rückweg da fand sie die beiden Brüder, die die halbe Welt durchsucht hatten. Sie gingen zusammen, bis wo der schwarze Hund am Weg lag, den schlug sie ins Gesicht, da wurde er ein schöner Prinz, der ging mit ihnen bis an das Wasser. Da stand da noch die alte Frau, die freute sich sehr, da sie alle wieder da waren und trug sie alle über‘s Wasser, und dann ging sie auch weg, denn sie war nun erlöst. Die andern aber gingen alle zu dem alten Fischer und alle waren froh, dass sie sich wieder gefunden hatten. Den Vogel aber hingen sie an die Wand.
Als die alte Frau das hörte, da wurde sie ganz freundlich, und trug sie übers Wasser und gab ihr eine Rute, und sagte zu ihr: „Und geh nur immer auf diesem Wege zu, meine Tochter, und wenn du bei einem großen schwarzen Hund vorbeikommst, so musst du still und dreist, und ohne zu lachen und ohne ihn anzugucken, vorbeigehn. Dann kommst du an ein großes offenes Schloss.
Up’n Süll most du de Roe fallen laten un stracks dörch dat Schlott an den annern Side wier herut gahen; da is ’n olen Brunnen, darut is ’n groten Boom wassen, daran hänget ’n Vugel im Buer, den nümm af, dann nümm noch ’n Glaß Water uk den Brunnen, un gaa mit düsen beiden den sülvigen Weg wier torügge.
Auf der Schwelle musst du die Rute fallen lassen und stracks durch das Schloss an der anderen Seite wieder herausgehen. Da ist ein alter Brunnen, daraus ist ein großer Baum gewachsen, daran hängt ein Vogel im Bauer, den nimm auf. Dann nimm noch ein Glas Wasser aus dem Brunnen und geh mit diesen beiden denselben Weg wieder zurück.
Up den Süll nümm de Roe auck wier mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie kummst, so schlah ün in’t Gesicht, averst sü to, dat du ün treppest, un dann kumm nur wier to mie torügge.“
Auf der Schwelle nimm die Rute auch wieder mit, und wenn du dann wieder bei dem Hund vorbeikommst, so schlag ihn ins Gesicht, aber sieh zu, dass du ihn triffst, und dann komm nur wieder zu mir zurück.
Da fand se et grade so, ase de Fru et sagd hadde, un up den Rückwege da fand se de beiden Broer, de sik de halve Welt dorchsöcht hadden. Se ging tosammen, bis wo der swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören und trog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern averst gingen alle na den olen Fisker un alle wören froh, dat se sik wier funnen hadden, den Vügel averst hüngen se an der Wand.
Da fand sie es gerade so, wie die Frau es gesagt hatte, und auf dem Rückweg da fand sie die beiden Brüder, die die halbe Welt durchsucht hatten. Sie gingen zusammen, bis wo der schwarze Hund am Weg lag, den schlug sie ins Gesicht, da wurde er ein schöner Prinz, der ging mit ihnen bis an das Wasser. Da stand da noch die alte Frau, die freute sich sehr, da sie alle wieder da waren und trug sie alle über‘s Wasser, und dann ging sie auch weg, denn sie war nun erlöst. Die andern aber gingen alle zu dem alten Fischer und alle waren froh, dass sie sich wieder gefunden hatten. Den Vogel aber hingen sie an die Wand.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)