20.02.2019, 10:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.02.2019, 10:38 von Fredeswind.)
Während dieser Rede hatten die Brüder bitterlich geweint und sprachen nun: „Ja, herzige Schwester, wir wollen gut sein und nie wieder die Mutter beleidigen. Ach, als Raben haben wir ein elendigliches Leben, oft sind wir vor Hunger und Elend bald umgekommen. Dazu kam die Reue, die uns Tag und Nacht folterte: denn wir mussten die Leichname von gerichteten Sündern fressen und wurden dadurch stets an des Sünders schauerliches Ende erinnert.“ „Oh!“, rief sie aus, „Nun ist alles gut. Wenn die Mutter vernimmt, dass ihr besser worden seid, wird sie euch herzlich verzeihen und euch wieder zu Menschen machen!“
Als nun die Brüder mit dem Schwesterchen heim reisen wollten, sprachen sie erst, indem sie ein hölzerne Kästchen öffneten: „Liebe Schwester, nimm hier diese blitzenden Steinchen, die wir draußen so nach und nach fanden, in dein Schürzchen und trage sie mit nach Hause, denn dadurch können wir als Menschen reich werden. Als Raben trugen wir sie nur wegen des schönen Glanzes zusammen.“ Das Schwesterchen tat, wie die Brüder wollten und hatte selbst Freude an den schönen Steinen.
Auf der Heimreise trugen die Rabenbrüder einer um den anderen das Schwesterchen auf ihren Flügeln, bis sie an die Wohnung ihrer Mutter kamen. Da flogen sie hinein, baten ihre Mutter um Verzeihung und gelobten fortan stets gute Kinder zu sein. Auch die Schwester half bitten und flehen. Die Mutter war voll Freude und Liebe und verzieh ihren sieben Söhnen.
Da wurden sie wieder Menschen und gar schöne blühende Jünglinge, einer so groß und so anmutvoll wie der andre. Dankend herzten und küssten sie die gute Mutter und die liebevolle Schwester.
Als nun die Brüder mit dem Schwesterchen heim reisen wollten, sprachen sie erst, indem sie ein hölzerne Kästchen öffneten: „Liebe Schwester, nimm hier diese blitzenden Steinchen, die wir draußen so nach und nach fanden, in dein Schürzchen und trage sie mit nach Hause, denn dadurch können wir als Menschen reich werden. Als Raben trugen wir sie nur wegen des schönen Glanzes zusammen.“ Das Schwesterchen tat, wie die Brüder wollten und hatte selbst Freude an den schönen Steinen.
Auf der Heimreise trugen die Rabenbrüder einer um den anderen das Schwesterchen auf ihren Flügeln, bis sie an die Wohnung ihrer Mutter kamen. Da flogen sie hinein, baten ihre Mutter um Verzeihung und gelobten fortan stets gute Kinder zu sein. Auch die Schwester half bitten und flehen. Die Mutter war voll Freude und Liebe und verzieh ihren sieben Söhnen.
Da wurden sie wieder Menschen und gar schöne blühende Jünglinge, einer so groß und so anmutvoll wie der andre. Dankend herzten und küssten sie die gute Mutter und die liebevolle Schwester.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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