14.05.2019, 18:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2019, 18:49 von Fredeswind.)
Die Ratschläge des Vaters
(lettisches Märchen, Quelle: Der verkaufte Traum, Märchen aus fernen Ländern, Goldmann Verlag)
Ein sterbender Vater gab seinem Sohn drei Ratschläge:
„Gehe nicht zu oft zu Gast, sonst wird man dich bald verachten!“
„Tausche die Pferde nicht auf dem Markt ein, sonst musst du dein ganzes Leben lang zu Fuß gehen!“
„Suche dir keine Frau in der Fremde, sonst wirst du
dein Leben lang unglücklich sein!“
Der Sohn hörte aufmerksam zu. Als sein Vater gestorben war, dachte er: „Ich muss die Ratschläge meines Vaters erproben.“ Als erstes ging er zu Gast. Das erste Mal wurde er mit Freuden empfangen und mit Kuchen bewirtet; zum zweiten Mal ebenfalls.
Beim dritten Mal waren die Gastgeber merklich kühler. Als er das fünfte und sechste Mal erschien, bekam er nur Brot aus Spreu und eine Brühe vorgesetzt. Er aß eine Scheibe Brot und nahm die andere mit.
Zu Hause verwahrte er die zweite Scheibe in einer Kiste. „Der erste Rat des Vaters hat sich als richtig erwiesen.“, dachte der junge Mann. „Jetzt will ich den zweiten Ratschlag auf die Probe stellen!“
(lettisches Märchen, Quelle: Der verkaufte Traum, Märchen aus fernen Ländern, Goldmann Verlag)
Ein sterbender Vater gab seinem Sohn drei Ratschläge:
„Gehe nicht zu oft zu Gast, sonst wird man dich bald verachten!“
„Tausche die Pferde nicht auf dem Markt ein, sonst musst du dein ganzes Leben lang zu Fuß gehen!“
„Suche dir keine Frau in der Fremde, sonst wirst du
dein Leben lang unglücklich sein!“
Der Sohn hörte aufmerksam zu. Als sein Vater gestorben war, dachte er: „Ich muss die Ratschläge meines Vaters erproben.“ Als erstes ging er zu Gast. Das erste Mal wurde er mit Freuden empfangen und mit Kuchen bewirtet; zum zweiten Mal ebenfalls.
Beim dritten Mal waren die Gastgeber merklich kühler. Als er das fünfte und sechste Mal erschien, bekam er nur Brot aus Spreu und eine Brühe vorgesetzt. Er aß eine Scheibe Brot und nahm die andere mit.
Zu Hause verwahrte er die zweite Scheibe in einer Kiste. „Der erste Rat des Vaters hat sich als richtig erwiesen.“, dachte der junge Mann. „Jetzt will ich den zweiten Ratschlag auf die Probe stellen!“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)