27.08.2019, 12:14
Aber der kleine Lichtstrahl, der eben durchbrechen wollte, sollte bald wieder schwinden. Ich war eben noch im besten Perorieren (Redefluss), als ein junger Bauer, der sich mit meinem Stock zu tun gemacht hatte, die Krücke aus der Stockscheide zog und mit einem: „Ah, un poignard!“ (Ah, ein Dolch), die mir zuhörende Gesellschaft überraschte. Es durchfröstelte mich etwas, weil ich klar einsah, was jetzt notwendig kommen musste.
Ich fasste mich aber schnell und zur Initiative greifend, die allein einem Schlimmeren vorbeugen konnte, sagte ich mit Ruhe: „Naturellement, Messieurs, je suis armé.“ (Natürlich meine Herren, ich bin bewaffnet) Ich sprach es so, dass man heraushören musste: mit diesem Poignard allein ist es nicht getan.
Man verstand mich auch sofort und von mehreren Seiten hieß es jetzt: „Ah, ah! Sans doute un revolvér“, während Andere dazwischen riefen: „Où est-il? Où sont ses effets? Cherchez! Apportez!“ (Aha, ohne Zweifel ein Revolver….Wo ist er? Wo sind seine Sachen! Sucht! Bringt sie her!) Man brachte alsbald meine Reisedecke und bestand seltsamerweise darauf, dass ich sie selber öffnen solle.
Es war, als hätt’ ich sie mit Torpedos geladen. Ich konnte mich selbst in diesem Augenblicke eines Lächelns nicht erwehren, löste die Riemen, wickelte die Decke auseinander und überreichte meinen Revolver. Er ging von Hand zu Hand; ich konnte wahrnehmen, dass er mit sehr verschiedenen Gefühlen betrachtet wurde.
Ich fasste mich aber schnell und zur Initiative greifend, die allein einem Schlimmeren vorbeugen konnte, sagte ich mit Ruhe: „Naturellement, Messieurs, je suis armé.“ (Natürlich meine Herren, ich bin bewaffnet) Ich sprach es so, dass man heraushören musste: mit diesem Poignard allein ist es nicht getan.
Man verstand mich auch sofort und von mehreren Seiten hieß es jetzt: „Ah, ah! Sans doute un revolvér“, während Andere dazwischen riefen: „Où est-il? Où sont ses effets? Cherchez! Apportez!“ (Aha, ohne Zweifel ein Revolver….Wo ist er? Wo sind seine Sachen! Sucht! Bringt sie her!) Man brachte alsbald meine Reisedecke und bestand seltsamerweise darauf, dass ich sie selber öffnen solle.
Es war, als hätt’ ich sie mit Torpedos geladen. Ich konnte mich selbst in diesem Augenblicke eines Lächelns nicht erwehren, löste die Riemen, wickelte die Decke auseinander und überreichte meinen Revolver. Er ging von Hand zu Hand; ich konnte wahrnehmen, dass er mit sehr verschiedenen Gefühlen betrachtet wurde.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)