25.09.2019, 20:55
Von diesem seinem ehemaligen Herrn sprach er nun mit der größten Anhänglichkeit, betrachtet jene Wochen als die beste Zeit seines Militärdienstes. Ich versprach, bei meiner Rückkehr nach Berlin seinem Herrn von ihm zu erzählen. Vielleicht lösen diese Zeilen mein Wort ein. Sein Name war Louis Charbault, Voltigeur im 93. Regiment.
Die anderen Begegnungen in Poitiers waren die herkömmlichen, so dass ich – und umso lebhafter, als der schlechtziehende Kamin meine Zelle mehr und mehr mit Kohlengas zu füllen begann – mit wahrer Freude die Nachricht begrüßte: um vier Uhr nach Rochefort.
Die Fahrt war der vom Tage vorher sehr ähnlich, nur mit dem einen Unterschiede, dass wir diesmal wieder ‚gekeilt in drangvoller fürchterlicher Enge‘ saßen, was ich, als das kleinere von zwei Übeln, freudig willkommen hieß. Um elf Uhr Ankunft. Rochefort ist noch zwei Meilen von der Küste entfernt, aber die Flut dringt bis hierher vor und macht es zu einer Seestadt.
Im Gefängnis wiederholten sich die Szenen vom Tage zuvor. Es war bitterkalt. Der Schließer, trotz später Stunde, brachte mir noch ein Abendessen, das aus Landwein, großen Birnen und einigen Nüssen bestand. Gut gemeint aber wenig geeignet, mich zu erwärmen.
Ich wickelte mich in mein Reiseplaid, ganz dicht und fest, wie man ein Kind wickelt und schob mich vorsichtig unter die Decken, aus meinem Überzieher gleichzeitig eine Art Kuppel aufbauend, die sich über Brust und Kopf wölbte. So schlief ich endlich ein, träumend von Schneestürmen und dass ich am Wege eingeschlafen und erfroren sei.
Die anderen Begegnungen in Poitiers waren die herkömmlichen, so dass ich – und umso lebhafter, als der schlechtziehende Kamin meine Zelle mehr und mehr mit Kohlengas zu füllen begann – mit wahrer Freude die Nachricht begrüßte: um vier Uhr nach Rochefort.
Die Fahrt war der vom Tage vorher sehr ähnlich, nur mit dem einen Unterschiede, dass wir diesmal wieder ‚gekeilt in drangvoller fürchterlicher Enge‘ saßen, was ich, als das kleinere von zwei Übeln, freudig willkommen hieß. Um elf Uhr Ankunft. Rochefort ist noch zwei Meilen von der Küste entfernt, aber die Flut dringt bis hierher vor und macht es zu einer Seestadt.
Im Gefängnis wiederholten sich die Szenen vom Tage zuvor. Es war bitterkalt. Der Schließer, trotz später Stunde, brachte mir noch ein Abendessen, das aus Landwein, großen Birnen und einigen Nüssen bestand. Gut gemeint aber wenig geeignet, mich zu erwärmen.
Ich wickelte mich in mein Reiseplaid, ganz dicht und fest, wie man ein Kind wickelt und schob mich vorsichtig unter die Decken, aus meinem Überzieher gleichzeitig eine Art Kuppel aufbauend, die sich über Brust und Kopf wölbte. So schlief ich endlich ein, träumend von Schneestürmen und dass ich am Wege eingeschlafen und erfroren sei.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)