27.09.2019, 22:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.10.2019, 23:15 von Fredeswind.)
Richtig, die Wahl überstieg noch meine kühnsten Erwartungen; ein Badenser intonierte. „Ich weiß nicht, was soll das bedeuten“, und die Matrosen fielen sofort heiter und wehmutsvoll ein: „ dass ich so traurig bin.“ Sie waren aber alles andere wie traurig; namentlich der eine, ein bildhübscher Kerl,... der hatte in St. Aignair dem ‚vin blanc‘ (Weißwein) erheblich zugesprochen...
Ein Wäldchen, Birken und Eichen, eine sauber gehaltenen‚Plantage‘ lag uns bereits zur Rechten und schon begannen einzelne Spaziergänger sich unserem Zuge anzuschließen. Das gab neuen Künstlermut, und siehe da, ein Anhaltiner Marketender, der beim Butteraufkauf in der Nähe von Laon von Franctireurs gefangengenommen worden war, kommandierte jetzt mitten aus der Kolonne Heraus : „Die Wacht am Rhein!“ Ich musste laut auflachen…
Ein halbes Dutzend Stimmen unterstützten die Forderung, und unter der in jeder Strophe aufs neue abgegebenen Versicherung, dass „lieb Vaterland ruhig sein könne“, zogen wir, hundert Meilen westwärts des Rheins, als Kriegsgefangene in Marennes ein…
Das Gefängnis nahm uns auf; Besuche kamen, wir waren weit mehr eine Sehenswürdigkeit als wie Feinde. Der Souspräfekt begrüßte mich, ein feiner, blass und kränklich aussehender Herr, der mich lebhaft an Mr. Cialandri, den Souspräfekten in Neufchateau erinnerte. Was lag alles dazwischen! Tod und Leben.
Ein Wäldchen, Birken und Eichen, eine sauber gehaltenen‚Plantage‘ lag uns bereits zur Rechten und schon begannen einzelne Spaziergänger sich unserem Zuge anzuschließen. Das gab neuen Künstlermut, und siehe da, ein Anhaltiner Marketender, der beim Butteraufkauf in der Nähe von Laon von Franctireurs gefangengenommen worden war, kommandierte jetzt mitten aus der Kolonne Heraus : „Die Wacht am Rhein!“ Ich musste laut auflachen…
Ein halbes Dutzend Stimmen unterstützten die Forderung, und unter der in jeder Strophe aufs neue abgegebenen Versicherung, dass „lieb Vaterland ruhig sein könne“, zogen wir, hundert Meilen westwärts des Rheins, als Kriegsgefangene in Marennes ein…
Das Gefängnis nahm uns auf; Besuche kamen, wir waren weit mehr eine Sehenswürdigkeit als wie Feinde. Der Souspräfekt begrüßte mich, ein feiner, blass und kränklich aussehender Herr, der mich lebhaft an Mr. Cialandri, den Souspräfekten in Neufchateau erinnerte. Was lag alles dazwischen! Tod und Leben.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)