02.10.2019, 14:51
Ich wäre aber undankbar, wenn ich Rasumofskys Findigkeit lediglich in die Vergangenheit stellen wollte,, dass dieselbe auch bis in die Gegenwart hineinragt. Auch hier noch unter erschwerendstenten Umständen ‚findet’ er beständig, und zwar in echter Burschentreue nicht für sich, sondern mir zuliebe. Es tauchen Schuhbürsten, Teelöffel, Lichtscheren (Dochtscheren) auf, deren Ursprung nachzuforschen ich wohlweislich unterlasse.
Seine eigentlichste Begabung zeigt er aber im Anfahren von Holz. Ich habe hierüber längere Unterredungen mit ihm gehabt… Ich habe endlich geschwiegen, was er als Zustimmung gedeutet hat. Seitdem verfolgt er mit scharfem Auge jede morsche oder durchgetrennte Diele, das handbreite Loch um das Doppelte oder Dreifache erweiternd…
Jeden Morgen, wenn das Feuer angezündet und das Teewasser in die ersten Kohlen gestellt ist, tritt Rasumofsky mit einer gewissen Adrettheit an mein Bett. Um von der Stuhllehne den Rock, den Überzieher die Beinkleider zu nehmen und damit im Flur, wo sich auch wirklich ein großer Kleiderriegel befindet, zu verschwinden.
Innerhalb kürzester Zeit ist er wieder da, so dass ich mich überzeugt halte, dass er der gesamten Kleiderdreiheit nur eine frische Brise und den Anblick der Morgensonne gönnt. Mit komischer Sorglichkeit breitet er bei seinem Wiedererscheinen die drei Kleidungsstüche über die gleiche Lehne aus, von der er sie eben entführte.
Seine eigentlichste Begabung zeigt er aber im Anfahren von Holz. Ich habe hierüber längere Unterredungen mit ihm gehabt… Ich habe endlich geschwiegen, was er als Zustimmung gedeutet hat. Seitdem verfolgt er mit scharfem Auge jede morsche oder durchgetrennte Diele, das handbreite Loch um das Doppelte oder Dreifache erweiternd…
Jeden Morgen, wenn das Feuer angezündet und das Teewasser in die ersten Kohlen gestellt ist, tritt Rasumofsky mit einer gewissen Adrettheit an mein Bett. Um von der Stuhllehne den Rock, den Überzieher die Beinkleider zu nehmen und damit im Flur, wo sich auch wirklich ein großer Kleiderriegel befindet, zu verschwinden.
Innerhalb kürzester Zeit ist er wieder da, so dass ich mich überzeugt halte, dass er der gesamten Kleiderdreiheit nur eine frische Brise und den Anblick der Morgensonne gönnt. Mit komischer Sorglichkeit breitet er bei seinem Wiedererscheinen die drei Kleidungsstüche über die gleiche Lehne aus, von der er sie eben entführte.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)