13.10.2019, 16:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.10.2019, 17:04 von Fredeswind.)
Der Bahnhof war ziemlich nah. Ich erfuhr, dass in dreißig Minuten ein Zug abgehe, der aber halben Wegs zwischen Rochefort und Bordeaux (in Angoulême) vier oder fünf Stunden liegenbleibe, um das Eintreffen des Hauptzuges von Orléans her abzuwarten. Mir brannte der Boden unter den Füßen. Also weiter! Um zehn Uhr abends war ich in Angoulême. Ich nahm einen Imbiss, dann wurden die Gasflammen am Buffet gelöscht und ein Kellner führte mich einem Bahnhofsbeamten zu, der nun den Wartesalon öffnete. Hinter mir wurde wieder zugeschlossen.
Es war ein dunkler Raum; die dicht aufgeschüttete Kohlenmasse glühte nur; große Schatten gingen an die Decke hin, wenn draußen auf dem Perron sich irgendetwas regte – es war die Infirmerie von Moulins, ins Elegante übersetzt. An den Wänden entlang standen Plüschkanapees…, alles bequem und einladend. Ich streckte mich, um ein paar Stunden zu schlafen.
Es wollte aber nicht recht glücken, da ich bald wahrnehmen musste, dass ich nicht der einzige Bewohner an dieser Stelle war. Auf einem zweiten Kanapee, das Kopf an Kopf mit dem meinigen stand, wurd es unruhig, drehte und dehnte sich, gähnte dazwischen und gab allerhand andere Zeichen des Unbehagens. Endlich stand der Unruhige auf und setzte sich vor den Kamin.
Es war ein dunkler Raum; die dicht aufgeschüttete Kohlenmasse glühte nur; große Schatten gingen an die Decke hin, wenn draußen auf dem Perron sich irgendetwas regte – es war die Infirmerie von Moulins, ins Elegante übersetzt. An den Wänden entlang standen Plüschkanapees…, alles bequem und einladend. Ich streckte mich, um ein paar Stunden zu schlafen.
Es wollte aber nicht recht glücken, da ich bald wahrnehmen musste, dass ich nicht der einzige Bewohner an dieser Stelle war. Auf einem zweiten Kanapee, das Kopf an Kopf mit dem meinigen stand, wurd es unruhig, drehte und dehnte sich, gähnte dazwischen und gab allerhand andere Zeichen des Unbehagens. Endlich stand der Unruhige auf und setzte sich vor den Kamin.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)