22.01.2020, 20:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2020, 20:33 von Fredeswind.)
Nun traf es sich, dass Gottfried mit seinem Schwan an einer Baustätte vorüber kam, wo einige Männer mit aufgestreiften Beinkleidern Lehm kneteten; die bewunderten die schönen Federn des Vogels und ein vorwitziger Junge sagte laut: „Ach wenn ich doch nur eine solche Feder hätte."
„Zieh dir eine aus!", sprach Gottfried freundlich; der Junge griff nach dem Schweife des Vogels, der Schwan schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Junge konnte nicht wieder los kommen, er mochte anfangen was er wollte.
Die andern lachten, je mehr der Junge schrie, bis vom nahen Bache eine Magd herzugelaufen kam, die mit hoch aufgeschürztem Rocke dort gewaschen hatte. Die fühlte Mitleid mit dem Jungen und reichte ihm die Hand, um ihn loszumachen. Der Schwan schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried, und die Magd war ebenfalls gefangen.
Als Gottfried mit seiner Beute eine Strecke gegangen war, begegnete ihm ein Schornsteinfeger, der lachte über das sonderbare Gespann und fragte die Magd, was sie denn da triebe? „Ach herzliebster Hans", antwortete die Magd kläglich, „gib mir doch deine Hand und mach mich von dem verteufelten Jungen los."
„Zieh dir eine aus!", sprach Gottfried freundlich; der Junge griff nach dem Schweife des Vogels, der Schwan schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Junge konnte nicht wieder los kommen, er mochte anfangen was er wollte.
Die andern lachten, je mehr der Junge schrie, bis vom nahen Bache eine Magd herzugelaufen kam, die mit hoch aufgeschürztem Rocke dort gewaschen hatte. Die fühlte Mitleid mit dem Jungen und reichte ihm die Hand, um ihn loszumachen. Der Schwan schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried, und die Magd war ebenfalls gefangen.
Als Gottfried mit seiner Beute eine Strecke gegangen war, begegnete ihm ein Schornsteinfeger, der lachte über das sonderbare Gespann und fragte die Magd, was sie denn da triebe? „Ach herzliebster Hans", antwortete die Magd kläglich, „gib mir doch deine Hand und mach mich von dem verteufelten Jungen los."
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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