22.01.2020, 20:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2020, 20:44 von Fredeswind.)
„Wenn's weiter nichts ist!", lachte der Schornsteinfeger und gab der Magd die Hand, der Vogel schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der schwarze Mensch war ebenfalls behext.
Sie kamen nun in ein Dorf, wo eben Kirchweih war; eine Seiltänzergesellschaft gab dort Vorstellungen und der Bajazzo machte eben seine Narreteidinge. Der riss Mund und Nase auf, als er das seltsame Kleeblatt sah, das an dem Schweife des Schwans festhing.
„Bist du ein Narr geworden, Schwarzer?", lachte er. - „Da ist gar nichts zu lachen!", antwortete der Schornsteinfeger. „Das Weibsbild hält mich so fest, dass meine Hand wie angenagelt ist. Mach mich los, Bajazzo; ich tu dir einmal einen andern Liebesdienst."
Der Bajazzo fasste die ausgestreckte Hand des Schwarzen, der Vogel schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Bajazzo war der Vierte im Bunde. Nun stand in der vordersten Reihe der Zuschauer der stattlich wohlbeleibte Amtmann des Dorfes, der machte ein gar ernsthaftes Gesicht dazu und er ärgerte sich gar höchlich über das Blendwerk, das nicht mit rechten Dingen zugehen könne.
Sein Eifer ging so weit, dass er den Bajazzo an der ledigen Hand fasste und ihn losreißen wollte, um ihn dem Büttel zu übergeben; da schrie der Vogel, und: „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Amtmann teilte das Schicksal der Vorgänger. Die Frau Amtmännin, eine lange dürre Spindel, entsetzte sich über das Missgeschick ihres Eheherrn und riss mit Leibeskräften an dem freien Arm desselben, der Vogel schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und die arme Frau Amtmännin musste trotz ihres Geschreis folgen. Hinfort hatte niemand mehr Lust, die Gesellschaft zu vergrößern.
Sie kamen nun in ein Dorf, wo eben Kirchweih war; eine Seiltänzergesellschaft gab dort Vorstellungen und der Bajazzo machte eben seine Narreteidinge. Der riss Mund und Nase auf, als er das seltsame Kleeblatt sah, das an dem Schweife des Schwans festhing.
„Bist du ein Narr geworden, Schwarzer?", lachte er. - „Da ist gar nichts zu lachen!", antwortete der Schornsteinfeger. „Das Weibsbild hält mich so fest, dass meine Hand wie angenagelt ist. Mach mich los, Bajazzo; ich tu dir einmal einen andern Liebesdienst."
Der Bajazzo fasste die ausgestreckte Hand des Schwarzen, der Vogel schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Bajazzo war der Vierte im Bunde. Nun stand in der vordersten Reihe der Zuschauer der stattlich wohlbeleibte Amtmann des Dorfes, der machte ein gar ernsthaftes Gesicht dazu und er ärgerte sich gar höchlich über das Blendwerk, das nicht mit rechten Dingen zugehen könne.
Sein Eifer ging so weit, dass er den Bajazzo an der ledigen Hand fasste und ihn losreißen wollte, um ihn dem Büttel zu übergeben; da schrie der Vogel, und: „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und der Amtmann teilte das Schicksal der Vorgänger. Die Frau Amtmännin, eine lange dürre Spindel, entsetzte sich über das Missgeschick ihres Eheherrn und riss mit Leibeskräften an dem freien Arm desselben, der Vogel schrie; „Schwan, kleb an!", sprach Gottfried und die arme Frau Amtmännin musste trotz ihres Geschreis folgen. Hinfort hatte niemand mehr Lust, die Gesellschaft zu vergrößern.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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