07.02.2020, 10:21
Weinend wankte mit dem trockenen Stückchen Brot die alte Mutter aus der Stube; der böse Sohn warf hinter ihr die Türe in das Schloss, dass es krachte, und eiferte: „Keinen Bissen kann man doch in Ruhe und ohne Ärger genießen! Ich möchte nur wissen, ob die Alte ewig leben will.“
„Bringe das Huhn wieder her!“, gebot die Sohnesfrau dem Knechte - dieser öffnete die Ofentüre und sprang mit einem lauten Schrei des Schreckens drei Schritte vom Ofen zurück und verfärbte sich. „Nun, was hat denn der tölpelhafte Narr? Er ist wohl verrückt!“, rief der Mann und gebot der Magd, das Huhn aus der Röhre zu holen.
Diese ging und griff in die Röhre und kreischte alsbald vor Entsetzen auf, indem auch sie zurücksprang. „Was soll das heißen, ihr dummes Volk?“, schalt der Herr. „Und wenn der lebendige Teufel drinnen saß, so würde ich nicht solchen Lärm aufschlagen! Geh du hin, Frau.“ „Ich?“, fragte die Frau, „nicht um die Welt, ich tu's nicht - ich danke; ich bin satt.“
„Bringe das Huhn wieder her!“, gebot die Sohnesfrau dem Knechte - dieser öffnete die Ofentüre und sprang mit einem lauten Schrei des Schreckens drei Schritte vom Ofen zurück und verfärbte sich. „Nun, was hat denn der tölpelhafte Narr? Er ist wohl verrückt!“, rief der Mann und gebot der Magd, das Huhn aus der Röhre zu holen.
Diese ging und griff in die Röhre und kreischte alsbald vor Entsetzen auf, indem auch sie zurücksprang. „Was soll das heißen, ihr dummes Volk?“, schalt der Herr. „Und wenn der lebendige Teufel drinnen saß, so würde ich nicht solchen Lärm aufschlagen! Geh du hin, Frau.“ „Ich?“, fragte die Frau, „nicht um die Welt, ich tu's nicht - ich danke; ich bin satt.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)