11.12.2017, 13:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2017, 13:20 von Fredeswind.)
Von Stund an hasste sie Sneewittchen. Da rief sie einen Jäger und sprach: „Bring das Kind hinaus in den Wald, ich will's nicht mehr vor meinen Augen sehen! Du sollst es töten!“
Der Jäger führte es hinaus. Als er es töten wollte, hatte er Mitleid und sprach: „So lauf hin du armes Kind.“ Und er dachte: „Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben.“
Nun war das Kind im großen Wald mutterselig allein und es ward ihm Angst. Da fing es an zu laufen und die wilden Tiere taten ihm nichts. Es lief, solange nur die Füße noch fortwollten, bis es bald Abend werden wollte.
Da sah es ein kleines Häuslein und ging hinein, um sich auszuruhen. Darin war alles zierlich und reinlich.
Dort stand ein Tischlein mit sieben kleinen Tellerlein, Messerlein, Gäbelchen und sieben Becherlein. Sieben Bettlein waren aufgestellt und Laken darüber gedeckt. Sneewittchen, weil es so hungrig und durstig war, aß von jedem Tellerlein ein wenig Gemüs und Brot und trank aus jedem Becherlein einen Tropfen Wein, denn es wollte nicht einem alles wegnehmen.
Hernach, weil es so müde war, legte es sich in ein Bettchen, aber keines passte; das eine war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht war: und darin blieb es liegen, befahl sich Gott und schlief ein.
Der Jäger führte es hinaus. Als er es töten wollte, hatte er Mitleid und sprach: „So lauf hin du armes Kind.“ Und er dachte: „Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben.“
Nun war das Kind im großen Wald mutterselig allein und es ward ihm Angst. Da fing es an zu laufen und die wilden Tiere taten ihm nichts. Es lief, solange nur die Füße noch fortwollten, bis es bald Abend werden wollte.
Da sah es ein kleines Häuslein und ging hinein, um sich auszuruhen. Darin war alles zierlich und reinlich.
Dort stand ein Tischlein mit sieben kleinen Tellerlein, Messerlein, Gäbelchen und sieben Becherlein. Sieben Bettlein waren aufgestellt und Laken darüber gedeckt. Sneewittchen, weil es so hungrig und durstig war, aß von jedem Tellerlein ein wenig Gemüs und Brot und trank aus jedem Becherlein einen Tropfen Wein, denn es wollte nicht einem alles wegnehmen.
Hernach, weil es so müde war, legte es sich in ein Bettchen, aber keines passte; das eine war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht war: und darin blieb es liegen, befahl sich Gott und schlief ein.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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