01.04.2020, 21:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.04.2020, 10:58 von Fredeswind.)
De wilde Mann
Der wilde Mann
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was emoel en wilden Mann, de was verwünsket un genk bie de Bueren in den Goren un in't Korn un moek alles to Schande.
Es war einmal ein wilder Mann, der war verwünscht und ging bei den Bauern in den Garten und ins Korn und machte alles zu Schanden.
Do klagden se an eeren Gutsheeren, se können eere Pacht nig mehr betalen, un do leit de Gutsheer alle Jägers bie ene kummen: we dat Dier fangen könne, de soll ne graute Belohnung hebben.
Da klagten sie bei ihrem Gutsherren, sie könnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen, und da ließ der Gutsherr alle Jäger zu sich kommen: wer das Tier fangen könne, der solle ne große Belohnung haben.
Do kümmt do en ollen Jäger an, de segd, he wüll dat Dier wull fangen. Do mött se em ne Pulle met Fusel un ne Pulle met Wien un ne Pulle met Beer gierwen, de settet he an dat Water, wo sick dat Dier alle Dage wäskt.
Da kommt da ein alter Jäger an, der sagt, er wolle das Tier wohl fangen. Da möchten sie ihm ne Pulle mit Branntwein und ne Pulle mit Wein und ne Pulle mit Bier geben, die setzt er an das Wasser, wo sich das Tier alle Tage wäscht.
Un do geiht he achter en Baum stohn, do kümmt dat Dier un drinket ut de Pullen, do leckt et alle de Mund un kickt herüm, ov dat auck well süht. Do werd et drunken, un do geit et liegen un schlöpd.
Und da geht er sich hinter einen Baum stellen, da kommt das Tier und trinkt aus den Pullen, da leckt er alleweil den Mund und guckt herum, ob das auch keiner sieht. Da wird er trunken, und da geht er sich hinlegen und schläft.
Do geit de Jäger to un bind et an Händen un Föten, do weckt he et wier up un segd: „Du wilde Mann, goh met, söck sast du alle Dage drinken.
Da geht der Jäger hin und bindet es an Händen und Füßen, da weckt er es wieder auf und sagt: „Du wilder Mann, geh mit, solches sollst du alle Tage trinken.“
Der wilde Mann
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was emoel en wilden Mann, de was verwünsket un genk bie de Bueren in den Goren un in't Korn un moek alles to Schande.
Es war einmal ein wilder Mann, der war verwünscht und ging bei den Bauern in den Garten und ins Korn und machte alles zu Schanden.
Do klagden se an eeren Gutsheeren, se können eere Pacht nig mehr betalen, un do leit de Gutsheer alle Jägers bie ene kummen: we dat Dier fangen könne, de soll ne graute Belohnung hebben.
Da klagten sie bei ihrem Gutsherren, sie könnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen, und da ließ der Gutsherr alle Jäger zu sich kommen: wer das Tier fangen könne, der solle ne große Belohnung haben.
Do kümmt do en ollen Jäger an, de segd, he wüll dat Dier wull fangen. Do mött se em ne Pulle met Fusel un ne Pulle met Wien un ne Pulle met Beer gierwen, de settet he an dat Water, wo sick dat Dier alle Dage wäskt.
Da kommt da ein alter Jäger an, der sagt, er wolle das Tier wohl fangen. Da möchten sie ihm ne Pulle mit Branntwein und ne Pulle mit Wein und ne Pulle mit Bier geben, die setzt er an das Wasser, wo sich das Tier alle Tage wäscht.
Un do geiht he achter en Baum stohn, do kümmt dat Dier un drinket ut de Pullen, do leckt et alle de Mund un kickt herüm, ov dat auck well süht. Do werd et drunken, un do geit et liegen un schlöpd.
Und da geht er sich hinter einen Baum stellen, da kommt das Tier und trinkt aus den Pullen, da leckt er alleweil den Mund und guckt herum, ob das auch keiner sieht. Da wird er trunken, und da geht er sich hinlegen und schläft.
Do geit de Jäger to un bind et an Händen un Föten, do weckt he et wier up un segd: „Du wilde Mann, goh met, söck sast du alle Dage drinken.
Da geht der Jäger hin und bindet es an Händen und Füßen, da weckt er es wieder auf und sagt: „Du wilder Mann, geh mit, solches sollst du alle Tage trinken.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)