03.04.2020, 12:48
Do kümmet em de wilde Mann wier entgiergen un deih alle dat Volk wier in den Berg, un he genk wier up sin Perd sitten un genk wier noh Hues. Do lachten de Luide un segden: „Do kümmt usse Hunkepus wier an, wo hest du doh lägen un schlopen?“ He segd: „Ick heve förwohr nig slopen, nu is ganz Engelland gewunnen, un et is en wohren Frerden .“
Da kommt ihm der wilde Mann wieder entgegen und tut all das Volk wieder in den Berg, und er geht sich wieder auf das dreibeinige Pferd setzen und geht wieder nach Hause. Da lachten die Leute und sagten: „Da kommt unser Hinkefuß wieder an, wo hast du gelegen und geschlafen?“ Er sagte: „Ich habe fürwahr nicht geschlafen, nun ist ganz England gewonnen, und es ist ein wahrer Frieden.“
Do segde de Kaiser von den schönen Ritter, de em hev biestohen; do segd de junge Mann to en Kaiser: „Wöre ick nig bie ju west, et wöre nig guet gahen.“ Do will de Kaiser em wat upn Buckel gierwen. „Ji“, segd he, „wenn ji dat nig gleiwen willt, will ick ju minen Arm wiesen.“
Da sagte der Kaiser von dem schönen Ritter, der ihm beigestanden hat; da sagt der junge Mann zu dem Kaiser: „Wäre ich nicht bei euch gewesen, es wäre nicht gutgegangen.“ Da will der Kaiser ihm was auf den Buckel geben. „Ihr“, sagt er, „wenn Ihr das nicht glauben wollt, will ich Euch meinen Arm zeigen.“
Un asse he den Arm wiest un asse de Kaiser de Wunde süt, do werr he gans verwündert un segd: „Viellicht büst du Gott sölvst ader en Engel, den mie Gott toschickt hev“, un bat em üm Verzeihnüs, dat he so grov met em handelt hädde, un schenket em sin ganse Kaisersgut.
Und als er den Arm zeigt und als der Kaiser die Wunde sieht, da wird er ganz verwundert und sagt: „Vielleicht bist du Gott selbst oder ein Engel, den mir Gott zugeschickt hat“, und bat ihn um Verzeihung, dass er so grob an ihm gehandelt hätte, und schenkt ihm sein ganzes Kaisergut.
Un de wilde Mann was erlöset un stund ase en grauten Künig för em un vertelde em de ganse Sacke.
Und der wilde Mann war erlöst und stand als ein großer König vor ihm und erzählte ihm die ganze Sache.
Un de Berg was en gans Künigsschloß, un he trock met sine Fru derup un lerweten vergnögt bis an eeren Daud.
Und der Berg war ein ganzes Königsschloss, und er zog mit seiner Frau darein und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.
ENDE
Da kommt ihm der wilde Mann wieder entgegen und tut all das Volk wieder in den Berg, und er geht sich wieder auf das dreibeinige Pferd setzen und geht wieder nach Hause. Da lachten die Leute und sagten: „Da kommt unser Hinkefuß wieder an, wo hast du gelegen und geschlafen?“ Er sagte: „Ich habe fürwahr nicht geschlafen, nun ist ganz England gewonnen, und es ist ein wahrer Frieden.“
Do segde de Kaiser von den schönen Ritter, de em hev biestohen; do segd de junge Mann to en Kaiser: „Wöre ick nig bie ju west, et wöre nig guet gahen.“ Do will de Kaiser em wat upn Buckel gierwen. „Ji“, segd he, „wenn ji dat nig gleiwen willt, will ick ju minen Arm wiesen.“
Da sagte der Kaiser von dem schönen Ritter, der ihm beigestanden hat; da sagt der junge Mann zu dem Kaiser: „Wäre ich nicht bei euch gewesen, es wäre nicht gutgegangen.“ Da will der Kaiser ihm was auf den Buckel geben. „Ihr“, sagt er, „wenn Ihr das nicht glauben wollt, will ich Euch meinen Arm zeigen.“
Un asse he den Arm wiest un asse de Kaiser de Wunde süt, do werr he gans verwündert un segd: „Viellicht büst du Gott sölvst ader en Engel, den mie Gott toschickt hev“, un bat em üm Verzeihnüs, dat he so grov met em handelt hädde, un schenket em sin ganse Kaisersgut.
Und als er den Arm zeigt und als der Kaiser die Wunde sieht, da wird er ganz verwundert und sagt: „Vielleicht bist du Gott selbst oder ein Engel, den mir Gott zugeschickt hat“, und bat ihn um Verzeihung, dass er so grob an ihm gehandelt hätte, und schenkt ihm sein ganzes Kaisergut.
Un de wilde Mann was erlöset un stund ase en grauten Künig för em un vertelde em de ganse Sacke.
Und der wilde Mann war erlöst und stand als ein großer König vor ihm und erzählte ihm die ganze Sache.
Un de Berg was en gans Künigsschloß, un he trock met sine Fru derup un lerweten vergnögt bis an eeren Daud.
Und der Berg war ein ganzes Königsschloss, und er zog mit seiner Frau darein und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.
ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)