Den annern Morgen waakd de Fru to eerst up, dat was jüst Dag, un seeg uut eerer Kamer dat herrliche Land vör sik liggen. De Mann reckd sik noch, do stödd se em mit dem Ellbagen in de Syd und säd: „Mann, sta up un kyk maal uut . Süh, kunnen wy nich König warden äwer all düt Land? Ga hen tom Butt, wy wählt König syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „wat wähln wy König syn! Ik mag nich König syn.“ „Na“,säd de Fru, „wult du nich König syn, so will ik König syn. Ga hen tom Butt, ik will König syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „wat wullst du König syn? Dat mag ik em nich seggen.»“ „Worüm nich?“, säd de Fru, „ga stracks hen, ik mutt König syn.“
Am andern Morgen wachte die Frau zuerst auf, es war gerade Tag, und sie sah aus ihrem Kammer das herrliche Land vor sich liegen. Der Mann reckte sich noch, da stieß sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und sagte: „Mann, steh auf und guck mal raus ! Sieh, könnten wir nicht König werden über all das Land? Geh hin zum Butt, wir wollen König sein!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was wollen wir König sein! Ich mag nicht König sein!“ „Na“, sagte die Frau, „willst du nicht König sein, so will ich König sein. Geh hin zum Butt, ich will König sein.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du König sein? Das mag ich ihm nicht sagen.“ „Warum nicht?“,sagte die Frau. „geh stracks hin, ich muss König sein.“
Do güng de Mann hen un wöör ganß bedröft, dat syne Fru König warden wull. „Dat is nich recht un is nicht recht“, dachd de Mann. He wull nich hen gaan, güng awerst doch hen. Un as he an de See köhm, do wöör de See ganß swartgrau, un dat Water geerd so von ünnen up und stünk ook ganß fuul.
Da ging der Mann hin und war ganz betrübt, dass seine Frau König werden wollte. „Das ist nicht recht und ist nicht recht“, dachte der Mann. Er wollte nicht hingehen, ging aber doch hin. Und als er an die See kam, da war die See ganz schwarzgrau, und das Wasser gärte so von unten herauf und roch ganz faul.
Do güng he staan un säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
„Na wat will se denn?“, säd de Butt. „Ach“, säd de Mann, „se will König warden.“ «“a man hen, se is't all.“, säd de Butt.
Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
„Na, was will sie denn?“, sagte der Butt. „Ach“, sagte der Mann, „sie will König werden.“ „Geh nur hin, sie ist es schon.“, sagte der Butt.
Do güng de Mann hen, und as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwach stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten.
Da ging der Mann hin, und als er zum Palast kam, da war das Schloss viel größer geworden und hatte einen großen Turm und herrlichen Zierat daran, und die Schildwachen standen vor dem Tor, und da waren so viele Soldaten und Pauken und Trompeten.
Am andern Morgen wachte die Frau zuerst auf, es war gerade Tag, und sie sah aus ihrem Kammer das herrliche Land vor sich liegen. Der Mann reckte sich noch, da stieß sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und sagte: „Mann, steh auf und guck mal raus ! Sieh, könnten wir nicht König werden über all das Land? Geh hin zum Butt, wir wollen König sein!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was wollen wir König sein! Ich mag nicht König sein!“ „Na“, sagte die Frau, „willst du nicht König sein, so will ich König sein. Geh hin zum Butt, ich will König sein.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du König sein? Das mag ich ihm nicht sagen.“ „Warum nicht?“,sagte die Frau. „geh stracks hin, ich muss König sein.“
Do güng de Mann hen un wöör ganß bedröft, dat syne Fru König warden wull. „Dat is nich recht un is nicht recht“, dachd de Mann. He wull nich hen gaan, güng awerst doch hen. Un as he an de See köhm, do wöör de See ganß swartgrau, un dat Water geerd so von ünnen up und stünk ook ganß fuul.
Da ging der Mann hin und war ganz betrübt, dass seine Frau König werden wollte. „Das ist nicht recht und ist nicht recht“, dachte der Mann. Er wollte nicht hingehen, ging aber doch hin. Und als er an die See kam, da war die See ganz schwarzgrau, und das Wasser gärte so von unten herauf und roch ganz faul.
Do güng he staan un säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
„Na wat will se denn?“, säd de Butt. „Ach“, säd de Mann, „se will König warden.“ «“a man hen, se is't all.“, säd de Butt.
Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
„Na, was will sie denn?“, sagte der Butt. „Ach“, sagte der Mann, „sie will König werden.“ „Geh nur hin, sie ist es schon.“, sagte der Butt.
Do güng de Mann hen, und as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwach stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten.
Da ging der Mann hin, und als er zum Palast kam, da war das Schloss viel größer geworden und hatte einen großen Turm und herrlichen Zierat daran, und die Schildwachen standen vor dem Tor, und da waren so viele Soldaten und Pauken und Trompeten.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)