Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem Troon, un hadd ene gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere.
Und als er in das Haus kam, da war alles von purem Marmorstein mit Gold und samtenen Decken und großen goldenen Quasten. Da gingen die Türen vom Saal auf, dort der ganze Hofstaat war, und seine Frau saß auf einem Thron und hatte eine goldene Krone auf und ein Zepter in der Hand von purem Gold und Edelstein, und auf beiden Seiten bei ihr standen Jungfrauen in einer Reihe, eine immer einen Kopf kleiner als die andere.
Do güng he staan und säd: „Ach, Fru, büst du nu König?“ „Ja“, säd de Fru, „nu bün ik König.“ Do stünn he und seeg se an, un as he do een Flach so ansehn hadd, säd he: „Ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! Nu wähl wy ook niks meer wünschen.“ „Ne, Mann“, säd de Fru un wöör ganß unruhig, „my waart de Tyd un Wyl al lang, ik kann dat nich meer üthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.“
Da blieb er stehen und sagte: „Ach, Frau, bist du nun König?“ „Ja“, sagte die Frau, „nun bin ich König. Da stand er da und sah sie an, und als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was lässt sich das schön an, wenn du König bist! Nun wollen wir auch nichts mehr wünschen.“ „Nein, Mann“, sagte die Frau und war ganz unruhig, „mir wird die Zeit und Weile schon lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh hin zum Butt, König bin ich, nun muss ich auch Kaiser werden.“
„Ach, Fru,“, säd de Mann, „wat wullst du Kaiser warden?“ „Mann“, säd se, „ga tom Butt, ik will Kaiser syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.“
„Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du Kaiser werden!“ „Mann“, sagte sie, „geh zum Butt, ich will Kaiser sein.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Butt das nicht sagen; Kaiser ist man einer im Reich. Kaiser kann der Butt ja nicht machen, das kann und kann er nicht.“
„Wat“, säd de Fru, „ik bünn König, un du büst man myn Mann, wullt du glyk hengaan? Glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.“ Do mussd he hengaan. Do de Mann awer hengüng, wöör em ganß bang, un as he so güng, dachd he be sik: „düt gait und gait nich good: Kaiser is to uutvörschaamt, de Butt wart am Ende möd.“
„Was“, sagte die Frau, „ich bin König, und du bist bloß mein Mann, willst du gleich hingehen? Gleich geh hin. Kann er König machen, kann er auch Kaiser machen. Ich will und will Kaiser sein, gleich geh hin!“ Da musste er hingehen. Da der Mann aber hinging, war ihm ganz bang, und als er so ging, dachte er bei sich: „Das geht und geht nicht gut. Kaiser ist zu unverschämt. Der Butt wird am Ende müde.“
Und als er in das Haus kam, da war alles von purem Marmorstein mit Gold und samtenen Decken und großen goldenen Quasten. Da gingen die Türen vom Saal auf, dort der ganze Hofstaat war, und seine Frau saß auf einem Thron und hatte eine goldene Krone auf und ein Zepter in der Hand von purem Gold und Edelstein, und auf beiden Seiten bei ihr standen Jungfrauen in einer Reihe, eine immer einen Kopf kleiner als die andere.
Do güng he staan und säd: „Ach, Fru, büst du nu König?“ „Ja“, säd de Fru, „nu bün ik König.“ Do stünn he und seeg se an, un as he do een Flach so ansehn hadd, säd he: „Ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! Nu wähl wy ook niks meer wünschen.“ „Ne, Mann“, säd de Fru un wöör ganß unruhig, „my waart de Tyd un Wyl al lang, ik kann dat nich meer üthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.“
Da blieb er stehen und sagte: „Ach, Frau, bist du nun König?“ „Ja“, sagte die Frau, „nun bin ich König. Da stand er da und sah sie an, und als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was lässt sich das schön an, wenn du König bist! Nun wollen wir auch nichts mehr wünschen.“ „Nein, Mann“, sagte die Frau und war ganz unruhig, „mir wird die Zeit und Weile schon lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh hin zum Butt, König bin ich, nun muss ich auch Kaiser werden.“
„Ach, Fru,“, säd de Mann, „wat wullst du Kaiser warden?“ „Mann“, säd se, „ga tom Butt, ik will Kaiser syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.“
„Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du Kaiser werden!“ „Mann“, sagte sie, „geh zum Butt, ich will Kaiser sein.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Butt das nicht sagen; Kaiser ist man einer im Reich. Kaiser kann der Butt ja nicht machen, das kann und kann er nicht.“
„Wat“, säd de Fru, „ik bünn König, un du büst man myn Mann, wullt du glyk hengaan? Glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.“ Do mussd he hengaan. Do de Mann awer hengüng, wöör em ganß bang, un as he so güng, dachd he be sik: „düt gait und gait nich good: Kaiser is to uutvörschaamt, de Butt wart am Ende möd.“
„Was“, sagte die Frau, „ich bin König, und du bist bloß mein Mann, willst du gleich hingehen? Gleich geh hin. Kann er König machen, kann er auch Kaiser machen. Ich will und will Kaiser sein, gleich geh hin!“ Da musste er hingehen. Da der Mann aber hinging, war ihm ganz bang, und als er so ging, dachte er bei sich: „Das geht und geht nicht gut. Kaiser ist zu unverschämt. Der Butt wird am Ende müde.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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