28.05.2020, 08:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2020, 08:41 von Fredeswind.)
Mit des köhm he an de See, do wöör de See noch ganß swart un dick un füng al so von ünnen up to geeren, dat et so Blasen smeet, un et güng so em Keekwind äwer hen, dat et sik so köhrd; un de Mann wurr groen.
Indessen kam er an die See, da war die See noch ganz schwarz und dick und fing schon an so von unten rauf zu gären, dass es Blasen schmiss, und es ging so ein Windstoß darüber hin, dass es sich so gehörte, und dem Mann graute.
Do güng he staan un säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
„Na, wat will se denn?“, säd de Butt. „Ach Butt,“, säd he, „myn Fru will Kaiser warden.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se is't all.“
Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
„Na, was will sie denn?“, sagte der Butt. „Ach, Butt“, sagte er, „meine Frau will Kaiser werden. „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie ist's schon.“
Do güng de Mann hen, un as he door köhm, so wöör dat ganße Slott von poleertem Marmelsteen mit albasternen Figuren un gollnen Zyraten. Do gevt et vele Soldaten und se blösen Trumpeten und slögen Pauken un Trummeln. Awerst in dem Huse, da güngen de Baronen un Grawen un Herzogen man so as Bedeenters herüm. Do makten se em de Dören up, de von luter Gold wören.
Da ging der Mann hin, und als er dort ankam, so war das ganze Schloss von poliertem Marmorstein mit alabasternen Figuren und goldenem Zierat. Da gab es viele Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzöge nur so als Bediente herum. Da machten sie ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren.
Un as he herinköhm, door seet syne Fru up enem hoogen,Troon, de wöör von Gold und Edelsteen un hadd ene groote gollne Kroon up, de wöör mit Briljanten un Karfunkelsteen besett: in de ene Hand hadde se den Zepter un in de annere Hand den Reichsappel, un up beyden Syden by eer, door stünnen de Trabanten so in twe Regen, jümmer en lüttjer as de annere, bet to dem allerlüttjesten Dwaark, de wöör man so groot as min lüttje Finger. Un vör ehr stünnen so vele Fürsten un Herzogen.
Und als er hereinkam, da saß seine Frau auf einem hohen Thron, der war von Gold und Edelsteinen und hatte eine große goldene Krone auf, die war mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt: in der einen Hand hatte sie das Zepter und in der anderen Hand den Reichsapfel, und auf beiden Seiten neben ihr, dort standen die Trabanten so in zwei Reihen, einer immer kleiner als der andere, bis zu dem allerkleinsten Zwerg, der war nur so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen soviele Fürsten und Herzöge.
Indessen kam er an die See, da war die See noch ganz schwarz und dick und fing schon an so von unten rauf zu gären, dass es Blasen schmiss, und es ging so ein Windstoß darüber hin, dass es sich so gehörte, und dem Mann graute.
Do güng he staan un säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
„Na, wat will se denn?“, säd de Butt. „Ach Butt,“, säd he, „myn Fru will Kaiser warden.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se is't all.“
Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
„Na, was will sie denn?“, sagte der Butt. „Ach, Butt“, sagte er, „meine Frau will Kaiser werden. „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie ist's schon.“
Do güng de Mann hen, un as he door köhm, so wöör dat ganße Slott von poleertem Marmelsteen mit albasternen Figuren un gollnen Zyraten. Do gevt et vele Soldaten und se blösen Trumpeten und slögen Pauken un Trummeln. Awerst in dem Huse, da güngen de Baronen un Grawen un Herzogen man so as Bedeenters herüm. Do makten se em de Dören up, de von luter Gold wören.
Da ging der Mann hin, und als er dort ankam, so war das ganze Schloss von poliertem Marmorstein mit alabasternen Figuren und goldenem Zierat. Da gab es viele Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzöge nur so als Bediente herum. Da machten sie ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren.
Un as he herinköhm, door seet syne Fru up enem hoogen,Troon, de wöör von Gold und Edelsteen un hadd ene groote gollne Kroon up, de wöör mit Briljanten un Karfunkelsteen besett: in de ene Hand hadde se den Zepter un in de annere Hand den Reichsappel, un up beyden Syden by eer, door stünnen de Trabanten so in twe Regen, jümmer en lüttjer as de annere, bet to dem allerlüttjesten Dwaark, de wöör man so groot as min lüttje Finger. Un vör ehr stünnen so vele Fürsten un Herzogen.
Und als er hereinkam, da saß seine Frau auf einem hohen Thron, der war von Gold und Edelsteinen und hatte eine große goldene Krone auf, die war mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt: in der einen Hand hatte sie das Zepter und in der anderen Hand den Reichsapfel, und auf beiden Seiten neben ihr, dort standen die Trabanten so in zwei Reihen, einer immer kleiner als der andere, bis zu dem allerkleinsten Zwerg, der war nur so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen soviele Fürsten und Herzöge.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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