18.11.2020, 12:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.11.2020, 12:34 von Fredeswind.)
Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl anstellen. Als sie nun zu Tisch gingen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Prinzessin, der Jäger aber auf die rechte, und der Hauptmann meinte, das sei ein fremder Herr und wär’ zum Besuch gekommen.
Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann, er wollt’ ihm etwas aufgeben, das sollt er erraten: wenn einer spräch, er hätte drei Riesen um’s Leben gebracht und er gefragt würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er müsst’ zusehen, und wären keine in ihren Köpfen, wie das zuginge?
Da sagte der Hauptmann: „Sie werden keine gehabt haben.“ „Ei! sagte der König, jed’ Getier hat eine Zunge,“ und fragte weiter, was der wert wäre, dass ihm widerführe? Da sprach der Hauptmann: „Der gehört in Stücken zerrissen zu werden.“
Da sagte der König, er hätte sich selber sein Urteil gesprochen, und ward der Hauptmann gefänglich gesetzt und dann in vier Stücke zerrissen, die Prinzessin aber mit dem Jäger vermählt, der holte seinen Vater und seine Mutter und die lebten in Freude bei ihrem Sohn, und nach des alten Königs Tod bekam er das Reich.
ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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