12.02.2021, 11:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2021, 11:34 von Fredeswind.)
Der Weg der beiden führte hinter der Dorfmark über eine weite Heide. Danach kamen sie in den großen Wald. Aber die Blätter des Waldes lagen meist verdorrt am Boden, so dass die Sonne überall hindurchblitzte; sie wurden fast geblendet von den wechselnden Lichtern. – Als sie eine geraume Zeit zwischen den hohen Stämmen der Eichen und Buchen fortgeschritten waren, fasste das Mädchen die Hand des jungen Mannes. „Was hast du, Maren?“, fragte er. „Ich hörte unsre Dorfuhr schlagen, Andrees.“ „Ja, mir war es auch so.“
„Es muss sechs Uhr sein!“, sagte sie wieder. „Wer kocht denn dem Vater nur sein Warmbier? Die Mägde sind alle auf dem Felde.“ „Ich weiß nicht, Maren, aber das hilft nun doch weiter nicht!“ „Nein“, sagte sie, „das hilft nun weiter nicht. Aber weißt du denn auch noch unser Sprüchlein?“ „Freilich, Maren!
Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!“
Und als er einen Augenblick zögerte, sagte sie rasch:
„Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!
Oh“, rief sie, „wie brannte die Sonne!“ „Ja“, sagte Andrees und rieb sich die Wange, „es hat auch mir ordentlich einen Stich gegeben.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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