01.04.2021, 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.04.2021, 11:39 von Fredeswind.)
Der Reiche aber ließ gleich einen Wagen anspannen, fuhr hinaus, wollte die Gelegenheit besser benutzen und ganz andere Schätze mitbringen. Wie er vor den Berg kam, rief er : „Berg Semsi, Berg Semsi, tu dich auf.“ Der Berg tat sich auf, und er ging hinein.
Da lagen die Reichtümer alle vor ihm, und er wusste lange nicht, wozu er am ersten greifen sollte, endlich lud er Edelsteine auf, soviel er tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen,
Weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen.
Weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen.
Und er rief : „Berg Simeli, Berg Simeli, tu dich auf.“ Aber das war der rechte Name nicht, und der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst, aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken, und halfen ihm alle Schätze nichts mehr.
Am Abend tat sich der Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen, lachten sie und riefen: „Vogel, haben wir dich endlich, meinst du, wir hätten es nicht gemerkt, dass du zweimal hereingekommen bist, aber wir konnten dich nicht fangen, zum drittenmal sollst du nicht wieder heraus.“
Da rief er: „Ich war's nicht, mein Bruder war's!“, aber er mochte bitten um sein Leben und sagen, was er wollte, sie schlugen ihm das Haupt ab.
ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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